Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

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Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon so3 am Montag 27. Juli 2015, 14:00

Hallo,
bei meinem Tektronix 465 leuchtet die "LOW LINE"-LED, welche anzeigt dass es zu einer Unterspannung kommt.

Weder Lüfter noch CRT springen beim einschalten an.

Hier im Forum habe ich folgenden Thread gefunden: http://www.transistornet.de/viewtopic.php?f=30&t=5448 (dort hatte jemand das selbe Problem)

MartinM schreibt dort folgendes:
Er klagt über einen Versorgungsmangel (Unterspannung).
Am Netzteil muß mesbar sein:

+110 bis 120V
+55V
+15V
+5V
-8V

eine davon ist weg oder zu niedrig. Das ist einfach reparierbar.
Falls er Option7 hat (Inverterplatine für ext. DC IN) auch die mal untersuchen.

nette Grüße
Martin


Am Netzteil liegen fast alle Spannungswerte deutlich unter den Vorgegebenen, nämlich:
+94,4V
+41,2V
+3,28V
+5,67V
-5,36 V

Nun weiss ich leider nicht wie ich weiter vorgehen soll. Kann mir bitte jemand helfen?


Mit besten Grüßen

so3
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Montag 27. Juli 2015, 15:20

Hallo,

der erste Schritt ist das Studium des Schaltplanes zum Themenbereich Versorgung. Dann die hochohmig gewordene Verbindung ausfindig machen, respektive die Primärversorgung prüfen.

Alternative: Zu Rhode und Schwarz Karlsruhe schicken wenn es die noch gibt. Die haben sich gegen Obulus erfolgreich mit meinen TekOszi-Problemen beschäftigt.

So banal das klingt, mal alle Steckverbindungen bewegen (kurz ziehen und wieder stecken) kann Wunder wirken.

LG Lothar
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon BernhardS am Dienstag 28. Juli 2015, 13:29

Nur mal so dahinüberlegt: Ein Netzteil zieht im ersten Moment relativ viel Strom, da die meisten Kondensatoren entladen sind und erst aufgeladen werden.
Es gibt gelegentlich ein Bauteil (Widerstand?) das den Stromfluß in den ersten Sekunden begrenzt und das dann überbrückt wird. Früher hat man sowas noch eingebaut.
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 28. Juli 2015, 22:45

Hier gibts das Service-Manual zum 465: http://bama.edebris.com/download/tek/465/465_v6.pdf
Damit sollte sich der Fehler lokalisieren und beheben lassen.
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon user2014 am Donnerstag 30. Juli 2015, 03:25

Hallo so3,

einfach mal unkompliziert hier anfragen: http://www.wellenkino.de.
Da kannst Du Support abfragen.


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(Marc Aurel)
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon BernhardS am Donnerstag 30. Juli 2015, 06:55

anders hat geschrieben:Hier gibts das Service-Manual zum 465:
Damit sollte sich der Fehler lokalisieren und beheben lassen.


Hab nur ich es nicht gesehen oder ist der Schaltplan vom Netzteil wirklich nicht drin?
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 30. Juli 2015, 11:51

Hab nur ich es nicht gesehen oder ist der Schaltplan vom Netzteil wirklich nicht drin?
Ja, da fehlt tatsächlich vieles.
Es gibt nur ab Seite 3-19 eine allgemeine Beschreibung und das Blockschaltbild.
Das Schaltbild ist nur vom Y-Verstärker.

Ein bischen Internet Recherche fördert aber noch andere Quellen zutage, z.B.:
http://w140.com/tekwiki/wiki/465
Der dortige Link nach http://elektrotanya.com/tektronix_465_o ... nload.html führt zu einem vollständigen SM. das auch einen Fehlersuchbaum enthält.
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon so3 am Freitag 31. Juli 2015, 11:14

Also in meiner PDF ist der Schaltplan vom Netzteil enthalten und auch die Fehlersuchbäume.
Ich habe mittlerweile die Vermutung, dass einer oder mehrere der Siebkondensatoren defekt sind.

Werde die mal auswechseln. Gibts eine Alternative zu Mouser Electronics mit möglichst breitem Angebot an Kondensatoren?


Mit besten Grüßen

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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon MartinM am Freitag 31. Juli 2015, 11:28

wenn du mal in deinen Startbeitrag schaust siehst auf den ersten Blick schon daß die 15 volt kaputt ist, die anderen werden durch die Trafoüberlastung runtergezogen.

Somit klemmst du nun den 15V Ausgang weg und prüfst ob er korrekt liefert, wenn ja ist Netzteil = OK
Wenn nein, da hat es einen Brückengleichrichter, = prüfen, dahinter einen 5000µF = prüfen und ausgangsseitig noch einen 47µF = prüfen.
Für den 5000 kannst du jeden 4700µF nehmen der daheim rumliegt und in die Kiste reinpasst, Spannungsfestigkeit mind. die gleiche wie vorhanden. Tausch keine Teile die nicht getauscht werden müssen. Und mach keine Experimente, das Gerät enthält viele hochselektierte Halbleiterpaare, wenn von denen was gegrillt ist kann das sehr stressig werden.

Ist das Netzteil jedoch nicht defekt dann befolge den Tip mit dem Wellenkino, da gibts Spezialisten.
Prinzipiell haben kalte Scopes nur 2 Kunden an der 15V die die derart in die Knie zwingen können, das ist zum einen die Skalenbeleuchtung der Bildröhre (doof aber wahr) und der Transistor der der Hochspannungstrafo antreibt. So eine Baustelle möchte ich hier aber nicht supporten, wir haben da drüben sowohl die Spezialisten dafür als auch Teile.

lG Martin
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Freitag 31. Juli 2015, 15:07

restlos off topic;

Grüß dich Martin :welcome:

ich habe nur eine kurze Frage, die ich schon beinahe beim Besuch deiner Website gemailt habe. Das Häuschen welches da gezeigt wird kommt mir bekannt vor, hat der Vorgänger da Mineralien angeboten ? Kommt mir vom Vorbeifahren sehr bekannt vor. Die Geographie ist nach Jahren irgendwie weg, könnte aber auf einer Strecke vom Harz Richtung Goslar gewesen sein ? Sorry, wenn ich da voll daneben liege.

Liebe Grüße vom Alpenrand zu euch hoch!

Lothar
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon MartinM am Freitag 31. Juli 2015, 16:03

hallo Lothar,

du meinst das Treffen vom Dampfradioforum welches ich ausgerichtet habe...
das ist unser Anglerheim, und da gibts keine Vorgänger. Ich hatte das angemietet, für "Basteln am See".
Ist doch mal was anderes als schnöde Hotels, vor allem auch perfekter AM-Empfang da es außerorts liegt.
Biedenkopf, Hessen.

lg Martin
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Freitag 31. Juli 2015, 20:42

Danke Martin,

ja manchmal gibt es Ähnlichkeiten und der Zahn der Zeit spielt einem Streiche. Zu deiner Info: ich habe 1966 bei einer Abteilungsauflösung auf Biggs Airforce Base ein Monster-Tek an Land gezogen. Der sollte angeblich 1000 MHz Bandbreite gehabt haben. Die Bandbreite wurde mit einem riesigen Kettenverstärker ( ich meine es waren 36 Stück 6AK5 verbaut) realisiert. Das Monster war in etwa aus der Erinnerung 40 cm B, 50 cm H und 60 cm Tief und das ohne Power supply. Die Stromversorgung war noch ein mal so ein Kiste etwa 25 cm hoch.
Laut dem Personal von Northrop Ventura soll es davon nur zwei Stück gegeben haben. Dachte das könnte dich interessieren. Die Spuren verlieren sich in den 70.ern, wo er in Texas bei einem Ham gelandet sein soll. Mein Freund der in von mir bekam, kann mir das nicht mehr beantworten. Der liegt schon eine Weile auf Kreta begraben.

LG und schönes Wochenende

Lothar
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon MartinM am Freitag 31. Juli 2015, 22:34

hallo Lothar,

es gab nur einen der das konnte, der hat es aber mit direct Access auf die hochspezialisierte Bildröhre gemacht, denn es gab damals keine Verstärker die das konnten.
6AK5 (das sind EF95) können das auchnicht. Gemeint ist Tek519, der hat kein separates Netzteil.

Auf Militärbasen waren die riesigen Tek555 im einsatz, meist am landgestützen Radar, da kommen wir der Sache schon sehr nahe.
Der hat zwar nur 33MHz, es gab aber Sampling-einschübe mit denen er bis in den GHz Bereich rumschnüffeln konnte. Und als echter Dual Beam sogar gleich doppelt...
Davon sind bei mir zwei zuhause, siehe www.wellenkino.de/555
Tek555 betreiben, wenn 2 CA Einschübe gesteckt sind, 117 Röhren und nuckeln genau 1000 Watt an der Steckdose.

lg Martin
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Samstag 1. August 2015, 07:33

Hallo Martin,

danke für die Infos. Dann war das sicherlich von der Aufgabenstellung her der Vorläufer vom 555, denn den 555 gab es zu meiner Zeit nicht. Kannst du mal etwas zum Zeitraum sagen wann der erschien. Vielleicht auch zu was man den bei so etwas schnödem wie ein Radargerät brauchte?

LG Lothar
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Re: Reparatur von Oszilloskop Tektronix 465

Neuer Beitragvon MartinM am Samstag 1. August 2015, 11:24

den 555 gabs ca ab 1962. Davor wars der 551, www.wellenkino.de/551 jawohl den hab ich auch restauriert :wink:

Wenn ein Überlandradar etwas geortet hat mußte eine Entscheidung her ob es sich dabei um einen Störsender handelt (spoofing) oder ob die Russen wirklich im Anflug sind. Genau das hat der dicke Tek immer zuverlässig herausgefunden. Deswegen sind das echte Veteranen des kalten Krieges.

lG Martin
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