quick and dirty - aktiver USB Hub

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quick and dirty - aktiver USB Hub

Neuer Beitragvon BernhardS am Donnerstag 27. August 2015, 18:56

Eine Digitalkamera, die "eigentlich noch geht" ist auf dem Basteltisch gelandet. Das alte Leiden: der Deckel vom Batteriefach ist gesprungen. Das Ding geht mit 4 Mignon-Zellen und bei dem impulshaften Strombedarf einer Kamera kommt es auf Kontaktsicherheit an. Nun, das ist ein rein mechanisches Problem und bekommt eine mechanische Lösung.

Die USB-Verbindung funktioniert nur an einem PC im Haus, vor allem bei meinem Laptop geht es garnicht. EIne sich ständig wiederholende Fehlermeldung weist auf zuwenig Strom hin. Ich hab noch nie einen aktiven Hub gebraucht - es gibt manchmal Selbstverständlichkeiten, die in einem Bastlerhaushalt fehlen. Sonst ist "alles" zu finden.

Es soll nur ein Versuch sein, ob es an den schwächelnden USB-Ausgängen des Laptops liegt.
Ein USB-Verlängerungskabel wird durchgeschnitten, Masse und die Datenleitungen werden auf einem Stückchen Lochstreifenplatine wieder verbunden. EIn Steckernetzteil Marke "Heizwürfel" mit etwa 9V findet sich natürlich auch - man schmeißt nichts weg. Zurecht, wie man sieht.
Ob +5V verbunden werden weiß man noch nicht. Wie reagiert der USB-Kontroller im Laptop darauf, wenn er bespeist wird? Nichts riskieren, eine Diode kommt rein. Nur, dann muss die Spannung um die Vorwärtsspannung der Diode höher sein. Wenn das Gerät viel Strom aus der USB-Buchse zieht, dann wird es nicht mit 4,3V zufrieden sein.
LM317 sind zwar da, aber es geht einfacher: Ein 7805 kommt hin und vom Massepin eine Diode nach Gerätemasse. Jetzt ist die Ausgangsspannung um etwa 0,6V höher und nach der Diode sind es fast 5V. Alter Trick, wenn man mal eine Spannung braucht, die minimal höher ist als die Standardregler ausgeben. So, das ist jetzt belastbar, da kann die Kamera impulshaft Strom ziehen.
USB_5V.jpg

Noch einen kleinen Elko und einen Keramikkondensator dazu, damit das entwas entstört ist - fertig. Schön ist es nicht geworden, aber es funktioniert. Die Kamera wird sofort erkannt.

Die 5V auf der PC-Seite sind nicht angeschlossen, man sieht den freien roten Draht, also war das mit der Diode nicht nötig. Nun ja.
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Re: quick and dirty - aktiver USB Hub

Neuer Beitragvon Manx am Freitag 28. August 2015, 09:54

Da zeigt sich der echte Bastler.

Super Lösung :top:

LG Manx
Mein Perpetuum Mobile funktioniert jetzt,
aber es braucht noch verdammt viel Strom.
Manx
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Re: quick and dirty - aktiver USB Hub

Neuer Beitragvon BernhardS am Samstag 29. August 2015, 20:14

Nun noch die Abhilfe für das Batteriefach - Ist nicht direkt Elektronik, das Drumherum ist aber auch mal interessant:

Die Kamera benutzt 4 Mignonzellen. Damit die Platz haben ist das Batteriefach als Handgriff ausgeformt. Durch die Übergangskontur auf den Kamerakörper ist da relativ viel Material. Das reicht für eine etwas größere Schraube, 6mm oder noch etwas mehr. Nur ist schrauben in Kunststoff auf Dauer nicht tragfähig. Es muss also eine Metallbuchse rein. Ein größeres Gewinde, das im Kunststoff trägt und ein kleineres Gewinde Metall auf Metall, das sich nicht abnutzt.
Die Fläche musste erst mal plan gefräst werden, da da noch Reste einer gebrochenen Zuhaltung drauf waren.

Mit dem Zirkel wurde der größtmögliche Kreis ausprobiert und dessen Mittelpunkt durch Einstecken markiert.
Die Kamera wurde fixiert, was für sich schon ein kleines Kunststück ist, da sie außer dem Display keine ebenen Flächen aufweist und man nie genau weiß wo man Kraft aufbringen kann. Für kleine Arbeiten habe ich ein Universalmaschinchen, das aus verschiedenen Modulen zusammengesetzt wird. Damit war es möglich die Motoreinheit so aufzubauen, daß zunächst mit einen längeren Bohrer alles so justiert wird, daß dieser an der Wand des Batteriefachs entlang streift.
Dann wurde ein kleiner Bohrer eingesetzt, die Maschine parallel verschoben und knapp neben der Markierung -damit außen etwas mehr "Fleisch bleibt- die Vorbohrung eingebracht. Der Bohrer wurde zurückgezogen, das Batteriefach geschlossen und der Deckel mit der selben Einstellung vorgebohrt. Dann gab es erstmal eine Kaffeepause.
Die Bohrung wurde millimeterweise auf 5mm erweitert und ein M6 Gewinde reingeschnitten. Eine M6 Schraube wurde zentrisch gebohrt und ein M4 Gewinde reingeschnitten. Nun die Buchse mit Hilfe einer Schraube und Kontermutter versuchsweise reingedreht. Passt, geht aber nicht mehr raus. Eigentlich wollte ich die Buchse einkleben - jetzt bloß nicht verschlimmbessern. Lassen!

Buchse_kleiner.jpg


Eine passende Schraube mit breitem Kopf fand sich auch. Der Schlitz wurde auf die Dicke einer Centmünze aufgefeilt um vom Schraubendreher unabhängig zu sein.

Schraube_kleiner.jpg
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Re: quick and dirty - aktiver USB Hub

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Sonntag 30. August 2015, 05:46

Mit den drei FFF hat sichs wohl etwas; sowohl das Feilen als auch das Fotografieren läßt zu wünschen übrig. Bernhard Üben! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Schönen Sonntag !

Lothar :sm12:
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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Re: quick and dirty - aktiver USB Hub

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 30. August 2015, 12:07

Nun, Feilen muss ich nicht können. Ich bin Chemiker, hatte aber vor ziemlich genau 40 Jahren einen 14-tägigen Mechanikerkurs. Unvergesslich, wir mit einem Mädchenanteil von etwa 60% zwei Wochen in der Werkstatt der Berufsschule für Automechaniker. Die hatten damals ein Mädel und 400 Burschen in dem Jahrgang.
Ähhh... wo war ich stehen gelieben??? Ach ja: Grundsätzlich sollte ich Material eigentlich durch Ätzen abtragen. Aber da hat das Gefeilte dann doch noch besser ausgesehen. :mrgreen:
Zwei Kameras im Haus haben einen manuellen Fokus. Eine war unterwegs, die andere ist das Reperaturobjekt. Mit der kann ich jetzt ja üben. :sm12: Noch 489 Tage, dann ist viel Zeit.
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Re: quick and dirty - aktiver USB Hub

Neuer Beitragvon BernhardS am Mittwoch 9. September 2015, 12:57

Was wenige aufmunternde Worte doch bewirken können: Hab nochmals ein etwas besseres Foto von der eingesetzten Metallbuchse gemacht. Einfach Batterien reintun, dann verläuft sich der Autofokus nicht mehr in die Tiefen des Batteriefachs.
Irgendwas fällt an Erkenntniss immer mit ab: Das Gehäusematerial ist anscheinend faserverstärkter Kunststoff.

Buchse_2_klein.jpg
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