Elkos: 85 oder 105 Grad ?

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Elkos: 85 oder 105 Grad ?

Neuer Beitragvon 2N3055 am Mittwoch 19. Dezember 2007, 11:12

Hallo
für diverse reparaturen an Netzteilen usw. braucht man ja sehr oft neue Elkos.

Sind die 105 grad ausführungen denn immer besser geeignet als die normalen 85er ?

Was mich stutzig macht ist die Lebensdauerangabe der 105 Grad Elkos, das sie nur 2000 Stunden halten, dafür aber bei 105 Grad.

Was mich sonst noch wundert ist, die tatsache das sie sogar günstiger sind:

105 Grad 1000µF 25V: 17cent / stück
85 Grad 1000µF 25V: 25cent / stück

bei den anderen modellen ist es auch so, die 105er sind immer billiger

(bei reichelt.de)


gibt es generelle nachteile bei 105 Grad Elkos ?

Halten sie nicht so lange wie die normalen (unter gleichen bedingungen ?)


danke !
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Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 19. Dezember 2007, 12:03

Lies doch erstmal die Antworten im anderen Forum bevor du hier die gleiche Frage wieder einstellst !
http://forum.electronicwerkstatt.de/php ... 0_bs0.html
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Neuer Beitragvon 2N3055 am Mittwoch 19. Dezember 2007, 18:07

die anworten habe ich gelesen (bis auf die letzte die noch nicht da war...)

ich hoffte nur hier eine andere aussage (nicht so speziell) zu erhalten.

Reichelt hat nur diese 2 Elkos im Sortiment.

Welche soll ich verwenden bei:

1. Schaltnetzteilen

2. normalen 50Hz Gleichrichterschaltungen


Klar gibt es viele verschiedene kenngrößen bei Elkos ausser Spannung und kapazität, die frage ist ob man für diese 2 Fälle die Aufführung festlegen kann ?

Da ich bei den "billigmodellen" vom reichelt ja die anderen Werte auch nicht kenne, kann ich nur zw. 80 und 105 Grad wählen.


Danke !
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Neuer Beitragvon derguteweka am Mittwoch 19. Dezember 2007, 18:11

Moin,

2N3055 hat geschrieben:ich hoffte nur hier eine andere aussage (nicht so speziell) zu erhalten.


Nimm die 105° Typen, egal ob konventionelles oder Schaltnetzteil.
Ist das jetzt unspeziell genug? :D

Gruss
WK
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Neuer Beitragvon 2N3055 am Mittwoch 19. Dezember 2007, 18:16

OK, werde dann falls in zukunft nix dagegen spricht ein 105er kaufen.

mich macht halt stutzig das sie günstiger sind.....


Wie sieht es eigentlich mit äleren ungebrauchten Elkos aus ?


Habe einige große kisten aus einem Konkurs gekauft, neu noch eingepackt, aber sicher schon 10 jahre alt...

wegwerfen oder ein kapazitätsmessgerät kafen, das nicht nur bis 500µF geht ?

danke !
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Neuer Beitragvon derguteweka am Mittwoch 19. Dezember 2007, 18:37

Moin,

2N3055 hat geschrieben:Wie sieht es eigentlich mit äleren ungebrauchten Elkos aus ?


Naja, natuerlich nicht so doll. Die altern halt. Wahrscheinlich noch mehr, als wenn sie moderat unter Spannung gewesen waeren.
Kommt halt drauf an, was du damit machen willst. In Atomreaktoren und -bomben,Herzschrittmachern oder Flugzeugen wuerd' ich die halt dann nicht mehr einbauen (oder nur wenn du an Schurkenstaaten lieferst :) )
Wenn du dir fuer daheim irgendwas hobbymaessig zusammennagelst - klar kannst du die dann verwenden, weisst ja dann wo du suchen musst, wenn mal wo was nicht mehr tut.

Gruss
WK
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Neuer Beitragvon Stromus am Donnerstag 20. Dezember 2007, 16:07

Mach Dir kein Kopf deshalb

Die Antworten drüben waren nicht nur unvollständig sondern auch verwirend!

Die Faustregel mit der 10°C ist eine gute. D.h. alle 10° die Du gewinnst, verdoppeln die Lebensdauer.
Diese Lebensdauer wird aber wiedrum verkleinert durch die steigende Frequenz, mit der die Elkos umgeladen werden. Bei Schaltnetzteilen werden Frequenzen verwendet, die weit oberhalb 50Hz liegen (meist ab 50kHz), welche zur starken Erwärmung führen. Man behilft sich damit, dass man spezielle Kondensatoren wählt, die explizit im Datenblatt (oben) als sog. "Low ESR"- Typen angegeben sind. Das bedeutet, sie haben einen sehr geringen Wert für diesen Serienwiderstand. Je kleiner, desto kleiner der Spannungsabfall darauf, desto kleiner die Verluste, desto kleiner die Eigenerwärmung durch Strom.

85° oder 105°-Type wird gewählt in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur. Salop gesagt, wenn Deine restliche Schaltung eine Temperatur von 80° in der Umgebung erzeugt, dann bist Du falsch beraten eine 85°-Type zu wählen. Ist die Umgebung kalt, oder bei Zimmertemperatur, so reicht eine 85°-Type aus.
Ohne jetzt explizit die Datenblätter zu betrachten (keine Zeit) vermute ich mal dass die 85°-Type eine Low-ESR ist (für Schaltnetzteile) deshalb so teuer.

Willst Du des weiteren eine bestimmte Spannung sieben, so packe genug Reserve bezüglich Spannungsfestigkeit ein. Z.B. für einen 5V-Ausgang nehme man eine 25V-Type und gut ist.

Ales klar?
Stromus
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