Hallo Andi,
ich dachte Du wüßtest was der ph-Wert ist und wolltest mal zur Abwechslung dicke Bretter bohren.
Ein Gerät aus gekauften Teilen zusammenstöpseln und dann nur noch die Batterie einlegen, kann schließlich jeder.
Aber vielleicht ist das tatsächlich etwas viel auf einmal.
Leider weiß ich auch nicht, ob Dich eher der elektronische Teil, oder der elektrochemische interessiert.
Ich hab gerade mal in den aktuellen Conrad Katalog geschaut, auf Seite 856 und 857 stehen genug pH-Meßgeräte, und Ersatzelektroden. Und soooo teuer sind die auch nicht mehr.
Das billige 12 77 44-77 scheint eine Glaselektrode zu haben, aber ansonsten ist es etwas suspekt. Für vernünftige Messungen ist eine Temperaturkompensation und eine Einstellmöglichkeit für die Elektrodensteilheit erforderlich. Davon kann ich nichts erkennen.
Schau Dir mal die Spezifikationen des Meßgerätes 13 34 85-77 vom Greisinger nebst Zubehör an. Dort kannst du eine Ahnung bekommen, was Dich beim Aufbau der Elektronik erwarten würde. Einen Eingangswiderstand von 10<sup>12</sup> Ohm zu hinzuschreiben, und ihn zu realisieren, sind zwei Paar Schuhe.
Einen derart hohen Eingangswiderstand, bzw. die zugehörigen niedrigen Kriechströme in fA-Bereich brauchst Du aber, wenn Du mit der Glaselektrode messen, anstatt Wahrsagerei betreiben willst.
Aber auch das kann man schon noch selbst machen, es gibt für wenig Geld z.B. die hervorragend geeigneten Operationsverstärker LMC660 oder LMC662 von National Semiconductors.
In deren Datenblättern findest Du auch Hinweise, was Du tun mußt, um die guten Eigenschaften nicht durch Deinen Aufbau zu verderben.
Wenn Du Dich eher für den elektrochemischen Teil interessierst, z.B. warum 54mV/pH und weshalb und wie groß die Temperaturkompensation sein muß, so findest Du das in Lehrbüchern der Physikalischen Chemie. Sicher gibts mittlerweile etliches im Netz, ich hab das aber nicht verfolgt. Du müßtest das schon selbst suchen.
Die Pufferlösungen zur Kalibrierung, die Conrad anbietet, kann man auch selbstmachen.
Das muß aber nicht billiger werden, wenn man sich erst die benötigten Salze bestellen muß.
Die Rezepturen sind kein Geheimnis, man findet sie wahrscheinlich in den Katalogen der Chemikalienhersteller wie Merck, Fluka etc.
Auch die Webseiten der amerikanischen Normungsbehörde NIST sind eine gute Quelle für solche Informationen.
Frag im Bedarfsfall mal Deinen Chemielehrer. Er hat wahrscheinlich ein paar Unterlagen darüber und möglicherweise auch die benötigten Chemikalien.
Oder Du baust eine Frequenzzähler. Aber mit Vorverstärker, sonst kommt keine Freude auf.
mfg
perl