Selbst wenn sich der Kondensator nicht ganz entladen kann, so müsste er sich doch jedes mal auf den gleichen Wert entladen, und somit gäbe es auch damit jedesmal die gleichen Startbedingungen. Somit würde nach meiner Überlegung keine Hysterese entstehen.
Das ist keine Hysterese bezüglich der Halbwellen des Wechselstroms, sondern bezüglich der Potistellung.
Die Erklärung ist folgendermassen:
Angenommen, man dreht aus der Stellung mit minimaler Leistung (Stromflusswinkel fast 0) das Poti etwas zurück, dann zündet der Diac nicht mehr, entlädt also den Kondensator nicht und also bleibt im Spannungsnulldurchgang eine etwas höhere Spannung im Kondensator zurück. Diese hat für die nun folgende Halbwelle(n) die falsche Polarität, sodass dort mit Sicherheit keine Zündung mehr erfolgt.
Man muss nun das Poti um einiges niederohmiger machen, damit die Zündspannung des Diac wieder erreicht wird und weil ab diesem Moment die Ladung des Kondensators mit falscher Polarität für die nächsten Halbwellen wieder kleiner ist, stellt sich sofort wieder ein relativ grosser Stromflusswinkel ein.
Durch Einführung der zweiten Zeitkonstante verringert man diesen Einfluss des Diac auf den eigentlichen Phasenschieber.
Aber wie immer gibt es auch dabei unerwünschte Nebenwirkungen:
Schlecht dimensionierte Schaltungen mit doppelter Zeitkonstante können eine andere lästige Eigenschaft, den "Flash at Turnoff" haben. Dabei gibt es kurz vor dem Verlöschen einen hellen Blitz, weil der Zündzeitpunkt zu weit, bis in die nächste Halbwelle, verschoben wird. Dieser Blitz kan auch durch einen plötzlichen Einbruch der Netzspannung hervorgerufen werden.
Beide Erscheinungen, Hysterese und der Blitz beim Verlöschen, sind in gegensätzlicher Weise miteinander verknüpft.
Ich habe übrigens gerade mal nachgeschaut: Diese Schaltung zwecks Hysteresevermeidung mittels einer Diode den Zündkondensator im Spannungsnulldurchgang zu entladen, gab es schon vor den Triacs, zur Zeit der Thyristoren. Da war sie aber, weil man nur eine Diode brauchte, noch übersichtlicher.
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