Man kann den doch auch einfach weglassen und der Traic zündet trotzdem?
Einfach weglassen geht nicht, denn grössere Triacs hab durchaus Zündströme von z.B. 35mA.
Bei 230V qualmen kleine Potis damit schon recht ordentlich.
Es gibt aber noch einen anderen Punkt, nämlich dass im Bereich kleiner Stromflusswinkel der Triac erst gezündet wird, wenn die Netzspannung schon wieder weitgehend abgesunken ist.
Dazu ist eine Phasenverschiebung von fast 90° zwischen der Netzspannung und der Zündspannung erforderlich, und bei vernünftigen Kapazitätswerten sind dafür hohe Widerstandswerte erforderlich. Typischerweise haben Triacs aber nur Eingangswiderstände in der Grössenordnung von 100 Ohm.
Da der Diac zunächst sperrt, "weiss" die RC-Schaltung nichts von der Anwesenheit des Triac, bis die Durchbruchspannung des Diac erreicht wird. Dadurch funktioniert die Phasenschieberei fast völlig lehrbuchmäßig.
Ein Diac ist auch keine Zenerdiode, die beim Erreichen der Durchbruchspannung nur anfänhgt zu leiten, sondern der Diac verhält sich dann als Schalter, der den Kondensator blitzschnell um einige Volt entlädt und so dem Triac einen Zündimpuls in der Größenordnung von 1A "verpasst".
Das ist gut für den Triac, denn dadurch wird er schneller leitend, und das verringert so die Gefahr, dass der Chip durch den sofort einsetzenden Laststrom punktuell überlastet wird.
Übreigens hat man, bevor es Diacs gab, für den gleichen Zweck Neon-Glimmlampen ohne Vorwiderstand verwendet.
Solche Glimmlampen haben ein ganz ähnliches Verhalten, aber die Zündspannung liegt bei 60..70V, während sie beim Diac bei etwa 30V liegt.
Diese kleinere Spannung ist besonders bei den amerikanischen Netzen mit nur 115V vorteilhaft, denn das erlaubt einen größeren Steuerbereich.