@derguteweka
Ich hatte deine erste Antwort gesehen, aber die fehlende Zeit hatte mich verhindert direkt an deinen Hals zu springen. Wegen der Ironie, versteht sich :)
Nun, ich war ja auch gut beraten, denn ich habe gedanklich einen kleinen Fehler gemacht. Ich habe die Schaltung zu schnell betrachtet und dabei übersehen, dass du den Kondensator als Ausgang benutzt hast und nicht wie von mir angenommen den OP-Ausgang. Damit hast du tatsächlich das Dreieck benutzt, wie ich mir ursprünglich auch vorgestellt hatte. Ich müsste dir trotzdem an den Hals springen, da du gemerkt hast, dass ich deine Ironie gemerkt habe und schon aus Prinzip sollte ich das tun :)
Ok, um meinen Fehler wieder zu kompensieren, werde ich eine kleine Berechnung dazu liefern.
1) Oszillator-OPV
Der Oszillator schwingt zwischen 2 Pegeln. An dem positiven OPV-Eingang stellt sich folgende Spannung ein:
V+ = 0,39*Vbat + Vout*0,28 = 0,39*9V + 9V*0,28, wenn der OPV in Richtung Masse gerade schaltet
V+ = 0,39*9V, wenn der OPV wieder gerade sperrt
Damit wird am Kondensator ein Dreieck erzeugt mit den Limits 3,5V....6V
Vout = die Ausgangsspannung des OPV's. Es kommt darauf an, ob der rail to rail arbeitet, oder nicht. Hier nehme ich mal einfach an, dass er das von 0V bis 9V tut. Sonst obige Formeln korrigieren
Die Faktoren sind sehr leicht mit dem Überlagerungssatz am positiven Eingang zu ermitteln. Wenn gewünscht,zeige ich das auch.
2) Der untere OPV aus dem Schmitt-Trigger
Der positive Eingang hängt an Vin (Ausgang des Impedanzwandlers = Vin) über einen Spannungsteiler mit 10k zu 22k
V+ = Vin * 22k/(22k+10k) = 0,69*Vin
Solange der positive Eingang größer als der negative ist, bringt der OPV seine Betriebsspannung zum Ausgang hin und die rote LED leuchtet permanent =>
V+ > 6V (obere Schwelle des Dreiecks) <=> Vin > 6V/0,69 <=> Vin > 8,7V => Rot leuchtet permanent
Gleiche Überlegung umgekehrt:
V+ < 3,5V (untere Schwelle des Dreiecks) <=> Vin < 3,5/0,69 <=> Vin < 5,1V => Rot ist AUS und der Ausgang des unteren OPV's ist permanent an Masse
Dazwischen, sprich 5,1V < Vin < 8,7V => Rot ist an PWM, da der positive Eingang mal die größere, mal die kleinere Spannung "sieht" als das schwankende Dreiecksignal am negativen Eingang.
Für den unteren OPV haben wir nun die Limits und schauen weiter auf den oberen OPV
3) Der obere OPV aus dem Schmitt-Trigger
Der positive Eingang ist zwischen 9V und Vin über 22k und 10k. Auch hier wird der Überlagerungssatz genutzt, um die Spannung zu ermitteln. Das geht so: jede der zwei Quellen 9V bzw. Vin wird als kurz geschlossen betrachtet, die entsprechenden V+ ermittelt und die Ergebnisse addiert:
Vin kurz => V+(1)/9V = 10k/(10k+22k) => V+(1) = 0,31*9V = 2,81V
9V kurz => V+(2)/Vin = 22k/(10k+22k) => V+(2) = 0,6875*Vin
Die Summe V+(1) + V+(2) = 2,81V + 0,69*Vin
stellt sich damit als Vergleichsschwelle am positiven Eingang ein
Diese Schwelle wird wiederum mit dem Dreieck verglichen:
V+ < 3,5V (untere Grenze Dreieck) <=> 2,81V + 0,69*Vin < 3,5V <=> Vin < 1V => oberer OPV an Masse => Blau an 9V => Blau leuchtet
V+ > 6V (obere Grenze Dreieck) <=> 2,81V + 0,69*Vin > 6V <=> Vin > 4,623V => oberer OPV -Augang = permanent 9V => Blau leuchtet nicht
Dazwischen, sprich 1V < Vin < 4,623V => oberer OPV bringt PWM => Blau an PWM
Jetzt nehmen wir die Erkenntnisse aus 2) und 3) und überlegen auch, was grün dazwischen macht. Das passiert stückweise unter Betrachtung der Limits:
A) Vin < 1V
Blau = Ja permanent
Rot = Nein
Grün = Nein
B) 1V < Vin < 4,623
Blau = Ja an PWM
Grün = Ja an PWM und komplementär zu Blau
Rot = Nein (Remember Rot bleibt AUS bis 5,1V --> sh. 2)
C) 4,623V < Vin < 5,1V
Blau = Nein
Grün = Ja
Rot = Nein
D) 5,1V < Vin < 8,7V
Blau = Nein
Grün an PWM, komplementär zu Rot
Rot = an PWM, komplementär zu Grün
E) 8,7V < Vin
Blau = Nein
Grün = Nein
Rot = Ja, permanent
Glückwunsch an @derguteweka für die geleistete Arbeit
Und...meine Verstimmung ist auch längst verflogen. Der Typ ist gut
