Brauche dringend Daten zum PTC im Spannungsteiler

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Brauche dringend Daten zum PTC im Spannungsteiler

Neuer Beitragvon NABZ am Montag 25. September 2006, 13:43

Servus!
Habe mich grade erst hier bei euch angemeldet und es kommen auch direkt 2 dumme Fragen:

1.Ich muss ein Refferat über den PTC Widerstand halten und muss darin auch das Verhalten des PTC´s im bel. und unb. Spannungsteiler diskutieren. Ich habe schon gestern den ganzen Tag nach einem Thema dieser Art im Internet gesucht und ich finde einfach nichts.

2.Auch bei der Kennline des PTC Widerstandes verstehe ich einige Dinge nicht:
Die normale PTC Kennlinie (R/T) ist diese mit Eigenerwärmung, oder ohne Eigenerwärmung gemessen?
Und bei der U/I Kennline des PTCs verstehe ich nicht warum die steigenden Werte Fremderwärmung und die fallenden Werte Eigenerwärmung genannt werden...

Wäre echt nett wenn mir jemand dabei helfen könnte, bin schon so oft auf gegensätzliche Daten im Netz gestoßen.
NABZ
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Neuer Beitragvon peterpan am Mittwoch 27. September 2006, 07:38

Hallo,

PTC heißt Positiver Temperaturkoeffizient. Das bedeutet das der Widerstandswert bei steigender Temperatur ebenfalls ansteigt.
Bei der Messung fließt ein Strom durch den PTC und die temperaturproportionale Spannung über dem Widerstand wird ausgewertet. Strom durch den Widerstand und Spannung über dem Widerstand bedeutet Leistung (P=U*I). Leistung bedeutet Wärme. Der Widerstandswert des PTC vergrößert sich, der Strom, und somit auch die Spannung nehmen ab. Die Leistung wird geringer und die Eigenerwärmung ebenfalls. Der Widerstandswert sinkt wieder.
Es entsteht also ein Gleichgewicht zwischen Eigenerwärmung und Außentemperatur.
Steigt die Außentemperatur an, steigt ebenfalls der Widerstandswert und der Strom nimmt ab. Somit wird der Einfluß der Eigenerwärmung bei steigenden Temperaturen immer geringer.
Anders wenn die Außentemperatur abnimmt. Der Widerstandswert nimmt ebenfalls ab und die Stromstärke nimmt zu. Somit ist der Einfluß der Eigenerwärmung hier größer.
Ein PTC wird fast immer im nahezu linearen Teil seiner Kennlinie betrieben. Am besten aus einer Konstantstromquelle. Dann ist die Temperaturänderung der Widerstandsänderung direkt proportional (deltaU=deltaR*I). Je kleiner der Meßstrom, um so geringer ist der Einfluß der Eigenerwärmung. Der Einfluß äußerer Störungen nimmt aber im gleichen Maße zu.

Bis bald,
Peter Pan
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Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 27. September 2006, 11:00

peterpan hat geschrieben:...Ein PTC wird fast immer im nahezu linearen Teil seiner Kennlinie betrieben. ...

Bei weitem nicht immer.

Viele PTC-Widerstände mit sehr steiler und zumeist nichtlinearer Kennlinie werden auch als selbstrückstellende Sicherungen verwendet.

Bei einem Hersteller nennen sie sich z.B. Polyfuse und sehen oft wie ein Scheibenkondensator aus.
Der Kaltwiderstand dieser Teile ist sehr gering, sodaß auch die Erwärmung beim Nennstrom gering bleibt. Außerdem ist dann Abhängigkeit des Widerstands von der Temperatur nur gering.

Wenn der Strom zu hoch wird, gerät der PTC durch die Eigenerwärmung in einen Bereich mit sehr hohem positiven Temperaturkoeffizienten.
Da nun durch den höheren Widerstand eine noch größere Wärmemenge erzeugt wird, gerät der PTC blitzschnell auf maximale Temperatur. Dann fällt fast die gesamte Spannung am PTC ab und es genügt ein geringer Strom, um die hohe Temperatur aufrechtzuerhalten.

In ähnlicher Funktion werden PTCs auch in die Wicklungen von Motoren oder Transformatoren eingebaut, um sie vor Überlastung zu schützen.


Eine andere wichtige Anwendung von PTCs ist die Entmagnetisierung der Lochmaske in Farbbildröhren.
Um den Bildschirm herum ist eine Spule gewickelt, durch die bei jedem Einschalten ein starker Wechselstrom fließt, der innerhalb von Sekunden auf nahezu 0 abnimmt.
Diesen Entmagnetisierungsimpuls kann man sogar hören.

Dieses Abklingen des Entmagnetisierungsstroms wird hierbei ebenfalls durch die Eigenerwärmung eines PTC bewirkt.
Da es wichtig ist, daß im Betrieb der Reststrom durch die Entmagnetisierungsspule so gering wie möglich ist, wird hier ein spezielles 3-poliges Bauteil verwendet.

Elektrisch handelt es sich dabei um eine T-Schaltung aus zwei PTCs und einem NTC, die thermisch miteinander gekoppelt sind.
Der NTC schließt, durch den den PTC aufgeheizt, im warmen Zustand den meisten Teil des geringen Reststroms kurz.
Der zweite PTC liegt in Reihe mit der Spule und wird, genau wie der NTC, von dem an der Netzspannung liegenden ersten PTC aufgeheizt. Dadurch wird der Widerstand des Lastkreises so hoch, daß praktisch kein Strom mehr durch die Entmagnetisierungsspule fliesst.


Code: Alles auswählen
o-----PTC1----+-----PTC2-------o
              |
              |
230V Netz    NTC               Entmagnetisierungsspule
              |
              |
o-------------+----------------o
anders
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Neuer Beitragvon NABZ am Mittwoch 27. September 2006, 15:02

Danke für die Hilfe!
Hat der PTC irgendwelche besonderheiten im Spannungsteiler?
Oder gibt es bestimmte Anwendungen, bei denen der PTC im Spannungsteiler betrieben wird?
Sonst wurde alles gut erklärt, vielen dank nochmals für die Info!
NABZ
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Neuer Beitragvon Bernd am Mittwoch 27. September 2006, 17:50

hallo

ja in einer Brückenschltung z.B. zur Temperaturmessung

beispiel einen PT 100 (0 grad C =100Ohm ) und 3 100 Ohm Widerstände

bei 0 grad ist die Brücke abgeglichen d.h. Brückenspannung=0V

steigt nun die Temp. ändert sich auch die Brückensp. analog dazu

mfg
bernd
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