Auf der verlinkten Seite findet man ein Video mit der Aufschrift "... how it does work". Normalerweise mache ich daraufhin die Seite sofort wieder zu, da das Video jeoch erfreulich kurz war und ich milde gestimmt bin, habe ich es angeschaut. Was sieht man? Da fahren Autos durch die Gegend und eine Stimme sagt im Hintergrund dazu, daß es funktioniert.
Das ist keine Informationsbasis auf der man eine Bewertung vornehmen kann. Wie gesagt, bin ich heute milde gestimmt und drücke mich zurückhaltend aus.
An anderen Tagen: Das Produkt fällt in die Kategorie Schlangenöl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen%C3%B6lHier ist ja kein Chemie- oder Autoschrauberforum, aber da ich ja nun mal der Chemiker hier bin, kurz zum Entrosten einfach mit Säure: Das wird nix.
Um einen Angriff auf das Grundmaterial zu verhindern gibt man Inhibitor dazu. Chemisch sind das Alkohole bei denen das Sauerstoffatom durch Schwefel ersetzt ist. Die legen sich an der Stelle ab, an der sich Eisenionen freisetzen und reduzieren den weiteren Säureangriff auf das Grundmetall an der Stelle.
Womit wir einen Schritt zurückspringen: vor der Säurebehandlung muss das Teil gründlichst entfettet sein, sonst ätzt man sich das Muster der (nicht) Fett- und Schmutzbelegung in das Metall.
Wenn es denn trotzdem sein soll: Zitronensäure löst Rost gut auf, vor allem in der Wärme. Um den Angriff auf das Grundmetall zu reduzieren neutralisiert man zuvor teilweise mit Ammoniak. Die rostlösende Wirkung kommt nicht nur von der Eigenschaft "Säure", sondern von etwas das man Komplexierung nennt. Daher ist die teilweise Neutralisation kein Widerspruch. Und, wie gesagt, einen Beizinhibitor zugeben.
Nach der Säurebehandlung sofort, und mit sofort ist sofort gemeint (Das bereitet man sich gebrauchsgerecht vor ehe man anfängt mit Säure zu pantschen) gründlichst ausspülen und die Oberfläche anoxidieren, beispielsweise mit gut verdünntem Wasserstoffperoxid, und trockenpusten. Sonst rostet das schneller als man gucken kann.
Die Schutzschichtbildung im Falle der Verwendung von Phosphorsäure wurde ja bereits erwähnt.