aktiver Korrosisionsschutz am Auto

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aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon Powerplay am Mittwoch 22. August 2018, 05:43

Hallo,
hat jemand selbst Erfahrungen mit Korrosionsschutz an seinem Auto.
Bin ja nun dabei meinen Iveco Daily wieder herzurichten. Allerdings bin ich bei den Schweissarbeiten auch auf die Holme und deren Innenseiten aufmerksam geworden. Edelrost - soweit das Auge reicht

Da ich nun leidvoll erfahren musste , dass verzinkte Bleche sich nicht mit ausreichender Güte verschweissen lassen, bin ich dazu übergegangen blankes Blech zu verschweissen. Wenn dieses nicht direkt geschützt wird, fängt es relativ schnell an zu rosten.

Auf Dauer müsste es doch was bringen, wenn ich die Karosserieteilbleche mit einer Dauerstromquelle verbinde und darüber einen begrenzten Strom, bei z.B. 5 Volt Gleichstrom leite?!?

Im Netz nichts brauchbares gefunden - suche eine Lösung, die ich selbst nachvollziehen und installieren kann.

Die Hohlräume möchte ich mit Leinölfirnis versiegeln, ob das was bringt , wird die Zeit zeigen.

Lieben Gruss in die Runde - alles Gute Alex
Der, der immer für Eure Inspirationen dankbar ist.
Powerplay
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon SAD am Mittwoch 22. August 2018, 09:09

Moin!
Mit Spannung anlegen und Leinölfirnis erreichst Du garnichts, außer, das es schneller rostet.

Zinkbleche einfach so verschweißen ist nicht ohne, entweder hält es nicht oder Zinkspritzer machen Aua.
Es gibt Anleitungen im Internet, wie man verzinkte Bleche sicher verschweißt.

Bei Schiffen und Rohrleitungen nutzt man aktiven kathodischen Korrosionsschutz mittels Opferanode.
Dein "Tütüt" fährt aber nicht im Salzwasser oder ist in der Erde vergraben.

Um die Schwarzbbleche zu schützen bleibt Dir nur Zinkspray/Flüssigzink oder
andere Hohlraumversiegelung zu nutzen.
Gruß SAD
SAD
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon Kleinspannung am Mittwoch 22. August 2018, 19:16

Die Werkstatt nimmt auch "nur" Zinkspray.
Und Hohlräume versiegelt man mit Heisswachs.
Noch viel besser war (weil es auch in die letzte Ecke kroch) Graphitöl.
Leider ist das Zeuch für die Anwendung mittlerweile verboten.
Was in der Republik die nicht mehr existent ist auch zuverlässig gegen Rost an geschweisten Stellen half,war eine Brühe Namens Ferrodit.
War im Prinzip nichts weiter als verdünnte Phosphorsäure,und man erreichte damit ein klassische Phosphatierung des nackten Bleches.
Wird bei Rohkarossen ja immer noch so ähnlich gemacht.
Aber für privatanwendung vermutlich auch längst verboten.
Schliesslich mussten ja auch Bleigewichte an Rädern weg...
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Donnerstag 23. August 2018, 16:01

https://www.amazon.de/Ferrodit-FERRODIT ... B00J15YSZI
Gibt es noch fragt sich nur ob der TE in der Lage ist das Zeug ohne durch gefressene Klamotten und Hautverätzungen in die Hohlräume zu sprühen. :P
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst das von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon SAD am Donnerstag 23. August 2018, 18:01

Phosphorsäure ist auch in Cola, nur nicht so hoch dosiert. :lol:
Allerdings klebt dann die Karre wie blöd. :mrgreen:
Zuletzt geändert von SAD am Donnerstag 23. August 2018, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß SAD
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon Kleinspannung am Donnerstag 23. August 2018, 22:33

der mit den kurzen Armen hat geschrieben:https://www.amazon.de/Ferrodit-FERRODIT-Rostumwandler-Rostentferner-Rostl%C3%B6ser/dp/B00J15YSZI

Ich glaubs ja nicht,das Zeug gibts doch tatsächlich noch. :top:
Hätt ich gewußt,was die jetzt für Mondpreise dafür aufrufen,hätte ich zu Wendezeiten paar hundert Liter davon gebunkert :mrgreen:
Wirkungsvoll war die Brühe definitiv.
Und wenn du es dir nicht grad in die Augen geschmiert hast,relativ ungefährlich.
Sonst hätt ich schon damals keine Haut mehr an den Fingern gehabt. :mrgreen:
Und das mit den verzinkten Blechen wird doch total überbewertet. :roll:
Opel hat es seinerzeit beim Astra G sogar geschafft,verzinkte Bleche in Rekordgeschwindigkeit rosten zu lassen.Man nehme für die Verklebung von Seitenwand mit Radhaus dafür einfach einen Kleber, der Zink angreift. :-)
Der das damals verbrochen hat,war entweder saudämlich,oder bestochen...
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon SAD am Donnerstag 23. August 2018, 23:13

Alles abbauen was brennen kann und die Karre mit Aluminium versiegeln lassen.
Die Versiegelung ist schwarz, wie Unterbodenschutz, da rostet nie wieder was.
Ok. billig ist das nicht, aber da ätzt nichts oder wird die Kleidung zerfressen.
Dein Astra G war wohl ein Montagsauto, meiner hat damals nicht gerostet.
War auch mit Aluminium versiegelt, kostete ab Werk nur 2Mille extra.
Im nachhinein kostet sowas mit ab und anbau von Teilen ab ca. 5Mille.
Ist aber 100x besser als Unterbodenschutz oder Phosphorisierung oder anderes Geschmiere.
Gruß SAD
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon Powerplay am Sonntag 26. August 2018, 00:02

Hallo liebes Forum,
danke Euch erst mal für Eure vielen Antworten - mit der Phosphorsäure habt Ihr mich auf eine Idee gebracht - hab von dem Zeug noch echt viel rumstehen und zwar konzentriert.
Alternativ hab ich mir mittlerweile ein Stück Zink zusammengeschmolzen, damit kann ich dann die Stellen von aussen durch Galvanisierung verzinken -

Geht halt nur nicht innen und wenn ich sehe, wie schnell die ungeschützen Bleche Rost ansezten, werde ich vielleicht die Holme entweder mit Zitronensäure oder Phosphorsäure oder beiden von innen behandeln - und dannach mit Lanolin - Wollwachsfett versiegeln - das muss ich allerdings hier erst mal noch auftreiben.

Merkwürdig finde ich die erste Antwort - o.k. vielleicht war das ja nix gescheites - aber da wurden im Internet mal was angeboten.
So - nen bischen gesucht - https://www.erps.com.au/
Jetzt seid Ihr wieder dran - wie kann das funktionieren - ich denke da besonders an den Rost in den Hohlräumen - wäre toll, wenn ich mir da keine Sorgen mehr machen müsste.
Gruss Euer Alex
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 26. August 2018, 12:13

Auf der verlinkten Seite findet man ein Video mit der Aufschrift "... how it does work". Normalerweise mache ich daraufhin die Seite sofort wieder zu, da das Video jeoch erfreulich kurz war und ich milde gestimmt bin, habe ich es angeschaut. Was sieht man? Da fahren Autos durch die Gegend und eine Stimme sagt im Hintergrund dazu, daß es funktioniert.
Das ist keine Informationsbasis auf der man eine Bewertung vornehmen kann. Wie gesagt, bin ich heute milde gestimmt und drücke mich zurückhaltend aus.

An anderen Tagen: Das Produkt fällt in die Kategorie Schlangenöl. https://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen%C3%B6l

Hier ist ja kein Chemie- oder Autoschrauberforum, aber da ich ja nun mal der Chemiker hier bin, kurz zum Entrosten einfach mit Säure: Das wird nix.
Um einen Angriff auf das Grundmaterial zu verhindern gibt man Inhibitor dazu. Chemisch sind das Alkohole bei denen das Sauerstoffatom durch Schwefel ersetzt ist. Die legen sich an der Stelle ab, an der sich Eisenionen freisetzen und reduzieren den weiteren Säureangriff auf das Grundmetall an der Stelle.
Womit wir einen Schritt zurückspringen: vor der Säurebehandlung muss das Teil gründlichst entfettet sein, sonst ätzt man sich das Muster der (nicht) Fett- und Schmutzbelegung in das Metall.

Wenn es denn trotzdem sein soll: Zitronensäure löst Rost gut auf, vor allem in der Wärme. Um den Angriff auf das Grundmetall zu reduzieren neutralisiert man zuvor teilweise mit Ammoniak. Die rostlösende Wirkung kommt nicht nur von der Eigenschaft "Säure", sondern von etwas das man Komplexierung nennt. Daher ist die teilweise Neutralisation kein Widerspruch. Und, wie gesagt, einen Beizinhibitor zugeben.
Nach der Säurebehandlung sofort, und mit sofort ist sofort gemeint (Das bereitet man sich gebrauchsgerecht vor ehe man anfängt mit Säure zu pantschen) gründlichst ausspülen und die Oberfläche anoxidieren, beispielsweise mit gut verdünntem Wasserstoffperoxid, und trockenpusten. Sonst rostet das schneller als man gucken kann.
Die Schutzschichtbildung im Falle der Verwendung von Phosphorsäure wurde ja bereits erwähnt.
$2B OR NOT $2B = $FF
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Re: aktiver Korrosisionsschutz am Auto

Neuer Beitragvon Hotliner am Sonntag 26. August 2018, 18:13

Hallo!

Iveco kommt aus Turin-Italien, haben aber leider das image, dass deren Fahrzeuge bereits im Prospekt rosten.

Verzinktes Material lässt sich leider schlecht schweissen u. dann noch mit Säure behandeln, frisst dann noch mehr weg, als der Salzwassergehalt auf den Kanaren, wenn die Adresse stimmt.

Ein Bekannter von mir hatte das ähnliche Problem mit einem Alfa, hat es aber in den Griff bekommen, dass er die Hohlräume nach diversen Schweissreparaturen, dann mit Brunnenschaum ausgeschäumt hat.
Teroson gibt es zwar auch noch, ist aber wesentlich teurer u. schmiegt sich angeblich nicht so schön an.

Rost entsteht nur, weil Sauerstoff dazu kommt, mit dem dicht anliegenden Schaum wird es angeblich verhindert.

LG.
Wer hilft, wo fördern reicht, schädigt.
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