Hallo Leute
Einer der Besucher meiner Webseiten schickte mir eine Mail.
ZITAT:
Sehr geehrter Herr Scholz , ich habe eine bescheidenen Frage , es geht um die drei 16 A Sicherungen beim Elektroherd .
Ich habe mich mit meinem Freund gestritten , er behauptet
das der Herd nur mit Schmelzsicherungen abgesichert werden darf was mir zwar einleuchtet weil der Sicherungsfaden
ja sofort durchbrennt und bei einem Sicherungs-Automat vieleicht die Zungen zusammen Schmelzen ?
Ich habe aber auch schon bei jemanden SicherungsAutomaten gesehen .
Ich würde nun gerne von Ihnen wissen ob man S-Automaten verwenden kann ?
MfG Gerhard T. aus Berlin
ZITAT ENDE
Sicherlich eine naive aber berechtigte Frage. Deshalb möchte ich mich etwas über Sicherungsautomaten auslassen,
dies war auch meine Antwort an den Fragesteller.
-----------------------------------------------------------------------------
Selbstverständlich darf ein Elektroherd auch mit Sicherungsautomaten abgesichert werden.
Das hat sogar gegenüber von Schmelzsicherungen den Vorteil, daß die Zeit zwischen Auftreten eines Kurzschlusses
und dem Trennen vom Stromnetz wesentlich schneller vonstatten geht und die Sicherung nicht erneuert werden muß.
Sicherungsautomaten und ihr Schaltkontakt können sicher einen Kurzschluß-Strom von 3000; 6000;10000 Ampere schalten,
ohne Schaden zu nehmen.Dieser Wert ist auf den Automaten in einem rechteckigem Feld aufgedruckt.
Der Abreißfunken am Kontakt wird durch eine Funkenschutzkammer innerhalb des Automaten gelöscht.
In Schmelzsicherungen übernimmt diese Funktion der Quarzsand.
Wie auch die Schmelzsicherung übernimmt der Sicherungsautomat den Schutz der Leitung vor Überlast und vor Kurzschluß.
Die Sicherungsautomaten erledigen ihre Aufgabe flinker als die träge Schmelzsicherung.
Die Absicherung des Elektroherdes mit Schmelzsicherungen oder mit Sicherungsautomaten entspricht den
"Anerkannten Regeln der Technik".
Größere Ströme werden bei Sicherungsautomaten über eine Kurzschlußschnellauslösung sofort abgeschaltet.
Geringe Überströme werden durch einen Bimetallauslöser verzögert ausgeschaltet.
Sicherungsautomaten sind bis zu einer Nennstromstärke von
63 A bei einer Nennwechselspannung von meist bis zu 415 V zugelassen.
Neben dem Kurzschlußstromschaltvermögen gibt es auch noch Strombegrenzungsklassen,
die ebenfalls in einem rechteckigem Kästchen unter der max Kurzschlußstromangabe angegeben ist.
Da gibt es die Klassen 1, 2 und 3.
Die Abschaltung bei gleichem Kurzschlußstrom erfolgt bei LS-Automaten
mit der höheren Strombegrenzungsklasse schneller.
Ja, und dann gibt es für die Überstromabschaltung noch verschiedene Charakteristiken nach VDE 0641,
etwa die
L-;G-;K-;H-Charakterist, die die Trägheit und den maximalen Überstrom angeben.
Bei dem der Automat innerhalb einer Stunde nicht auslösen muß (L-Automat = 1,3-1,5 mal Nennstrom)
bzw. der Automat innerhalb von 0,1 Sekunden abschalten muß. (L-Automat = 2,4 mal Nennstrom)
Zu diesem Thema darf natürlich geantwortet werden, es wäre schön,
wenn jemand weitere Informationen zur Charakteristik von Sicherungsautomaten geben kann.