Hallo,
Advendszeit - Bastelzeit. Der Jüngste fragt wie so ein kleiner Roboter geht. Kein Problem: Mal sehen was für Teile da sind - Teile an sich, sind reichlich da.
Wichtigstes Bauteil ist schnell gefunden: Zwei Schrittmotore in einem würfelförmigen Gehäuse.
Das ergibt das Prinzip des dreibeinigen Rutschers. Zwei Räder und eine Rollkugel, notfalls eine Rutschkufe. Die Räder werden aus einer MDF-Platte gesägt und mit Isolierband umklebt, damit ein bißchen "Grip" da ist. Als drittes Standbein dient ein Knubbel aus Putztuch, für mehr als Rutschen hat´s diesmal nicht gereicht.
Die Ansteuerung für die Schrittmotore wird aus dem bekannten Paar L297/L298 gebildet, auf einer der fälschlicherweise verachteten Lochstreifenplatinen.
Junior III lötet gern, ich muss nur immer die Teile plazieren. Steuerung - langjährige Forumsteilnehmer wissen: bei Bernhard wird das ein Picaxe.
Als Stromversorgung dienen drei Li-Zellen aus dem letzten Laptop - haben noch gut 2 Ah; braucht man auch, die Motoren ziehen immerhin etwa 0,7 A. Spassig: als Kühlkörper für den Spannungsregler dienen einige Zentimeter einer Schiene für Teppichkanten. Sieht man´s wieder mal: kann man alles irgendwann brauchen.
Die Motore werden auf ein Stück Plastikmaterial gesetzt, die Platine obendrauf und mit langen Schrauben verspannt. Die Akkus liegen zwischen dem Motoren. In der Phase wird nochmals auseinandergebaut und ein Schalter nachgerüstet.
Auf die Motorwellen kommen einfach ein paar Windungen Isolierband, nach dem vierten Versuch ist die richtige Zahl der Lagen gefunden. Ohne Hartnäckigkeit kein Bastelerfolg.
Das Rutscherl wird aus Putztuch gefaltet und momentan auch mit Isolierband festgeklebt. Fertig.
Die Programmierung ist sehr einfach, weil die beiden IC´s ja alles erledigen. Nur den entsprechenden Pin für links-rechts-Drehung setzen und Impulse ausgeben.
Das Ding kann natürlich nur auf ganz glatten Böden fahren, da man ja schrittweise fährt auch auf dem Tisch - geht aber gut.
Jetzt kommt eine ganz schwierige Phase, weil der Junior muss die Fahrbewegungen in links/rechts und Anzahl der Schritte umsetzen. Zuerst gerade vor und zurück, dann drehen um 90° links und rechts und zum Schluss noch Kurven fahren indem ein Motor immer zwei Schritte dreht und der andere nur einen.
Und irgendwann fährt das Teil sauber um einen Bücherstabel herum und steht wieder da wo es weggefahren ist.
Ein paar Tage später erhält Robby noch zwei Fototransistoren und ein Progamm, das immer ganz weite Kurven fährt - in die Richtung wo es etwas dunkler ist. Jetzt darf er natürlich im Wohnzimmer fahren, immer der Taschenlampe hinterher oder geradewegs auf eine Reflektion an einem Möbel zu.
Bernhard