MMICS heißt "Monolithic Microwave Integrated Circuit", d.s. relative einfache ICs, deren Ein- und Ausgänge schon weitestgehend dem in der HF-Technik üblichen Wellenwiderstand von 50-Ohm angepaßt sind und die auch schon die benötigten Hilfsschaltkreise wie etwa die Basisspannungserzeugung beeinhalten.
Ein HEMT ist ein "High Electron Mobility Transistor".
Dabei handelt es sich, ebenso wie bei den ebenfalls in der Mikrowellentechnik anzutreffenden MESFETs, im Prinzip um GaAs-Feldeffekt-Transistoren, die sich in Details unterscheiden.
Wegen ihrer Eignung für höchste Frequenzen haben diese Halbleiter winzigste Strukturen, die leicht z.B. durch elektrostatische Aufladung beschädigt werden.
Auch ein Potentialausgleich mit der Lötkolbenspitze ist unbedingt erforderlich.
Nicht einmal mit einem Ohmmeter solltest Du solchen Teilen zu Leibe rücken, denn, ich zitiere:
Another way of damaging diodes is to check the front-to-back ratio with a conventional multimeter to see if it is "still a diode". (It won't be.)
Aber wenn Du eine wirklich rauscharme Eingangsstufe haben willst, wirst Du an solchen Teilen nicht vorbei kommen.
Wegen der hohen Empfindlichkeit der Teile, wäre es vielleicht ganz gut ein paar davon in Reserve zu haben.
Auch halte ich es für sinnvoll mindestens zwei LNBs umzubauen, damit man bei Verbesserungsvorschlägen den jeweils letzten besten noch als Vergleichsmöglichkeit hat.
Nebenbei weiß ich nicht welche Transistortypen genau in den Pollin-LNBs eingebaut sind.
Das braucht Dich aber nicht zu kümmern, denn um die Einstellung des richtigen Gleichstromarbeitspunkts kümmert sich das IC.
Alles was Du zu tun hast, ist die Schaltung so zu modifizieren, daß sie für Deine Hochfrequenz korrekt arbeitet.
Da der LNB ja normalerweise (falls ich das richtig verstanden haben sollte) nach dem Superheterodyn-Verfahren das Eingangssignal in Frequenzen um 1-2 Ghz umwandelt, könnte man doch theoretisch diesen Mischer und das Zeugs drumrum weglassen und stattdesen nen Bandpass für unsere ca. 1,5 GHz einbauen. Die könnten dann doch direkt verstärkt dem SatFinder zugeführt werden, der ja für dieses Spektrum empfindlich ist.
Jetzt hast Du es verstanden. So hatte ich das gemeint.
Selbstverständlich mußt Du dabei ein paar kleinere Umbauten vornehmen, denn insbesondere im Bereich der Eingangsstufen sind natürlich die Koppelkondensatoren und die Drosseln für die Gleichstrompfade für die sehr viel höhere Frequenz dimensioniert.
Beispielsweise ist die Gatevorspannungszuführung durch zwei nur etwa 3mm lange (lambda/4) Leiterstückchen realisiert, die eine Drossel und einen am kalten Ende der Drossel angeschlossenen Saugkreis für ca 11,5 GHz darstellen.
Bei 1,4 GHz wäre das Ganze lediglich ein höchst unerwünschte kapazitive Belastung des Gates und so würde man die 0,2mm breite Leiterbahn, die die Drossel darstellt, durchschneiden und durch eine kleine Spule ersetzen.
Den Saugkreis, der durch die 1mm breite am Ende offene Leiterbahn gebildet wird, könnte man durch einen kleinen SMD-Kondensator nach Masse ersetzen.
Oder passt das von der Empfangscharakteristik des LNBs schon gar nicht und man sollte lieber ne andere z.B. Helix- Antenne verwenden und dahinter dann die von dir erwähnten HF-Verstärker aus dem LNB schalten.
Wie ich schon oben schrieb, passt eher das berühmte Kamel durchs Nadelöhr, als eine 21cm Welle durch einen Hohlleiter mit vielleicht 20mm Duchmesser.
Aber niemand verbietet Dir ein Koaxkabel zu Deiner Antenne durch den sonst zu nichts mehr tauglichen Hohlleiter zu legen.
Auf jeden Fall aber würde ich das Gehäuse des LNBs und auch seine Platine verwenden.
Im Deckel sind nämlich Abschirmwände zwischen den einzelnen Stufen enthalten, und auch die extrem wichtigen kurzen Masseverbindungen der verstärkenden Bauteile wirst Du im Selbstbau wohl nicht so gut hinbekommen.
Das einzige ernste Problem, das auf Dich zukommen kann, ist, daß Du zuviel Verstärkung auf der gleichen Frequenz hast und die ganze Geschichte anfängt zu schwingen.
Wenn Du die Platine des LNB und seinen Deckel verwendest, hast Du aber schon annähernd alles Dir mögliche getan um diesem Effekt zu entgehen.
Sollte das trotzdem passieren, wird es Dir schon auffallen, wenn sich der Zeiger der Satfinders um den rechten Anschlag wickelt.
In diesem Fall müßtest Du dann ebenfalls einen Superhet bauen, aber das ist eine andere Geschichte.
Was die Hörbarkeit des Rauschen angeht:
Ich weiß nicht wie breit das Spektrum der Linie ist, nehmen wir mal an, es wären 20MHz.
Dann steht Dir in dem beschränkten Hörbereich von 20kHz nur 1/1000 der Leistung zur Verfügung.
Eher wird der Bereich der hohen Empfindlichkeit des Ohres aber nur 2kHz Bandbreite haben und somit hast Du 40dB weniger zur Verfügung, als das, was die Gleichrichterschaltung insgesamt abgibt. Da das Ohr aber ein außerordentlich empfindlicher Empfänger ist, sollte das leicht mit einem einfachen Verstärker auf einen deutlich hörbaren Pegel anzuheben sein.
Das Mithören empfiehlt sich sogar, damit Du nicht auf terrestrische Störquellen wie etwa die IFF-Transponder von Flugzeugen hereinfällst.
Einige Datenblätter von Chips, die Du so oder äquivalent in den LNBs antriffst, habe ich beigefügt.
Wie ich schon schrieb, mußt Du Dich über die benötigte Verstärkung und Bandbreite an anderer Stelle schlau machen.
P.S:
Ich hatte mich im vorherigen Beitrag bei der Lage der Spiegelfrequenz verschrieben. Habe das aber mittlerweile korrigiert.
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