Moin,
karahead hat geschrieben:Hab hier mal ein kleines Bild ausgegoogelt und würde gerne wissen, wie Ihr diese Schaltung analysieren würdet?
OK, ich versuch' mal meine "Analyse" (sprich - was ich gedacht hab', als ich die Schaltung sah' ) in Worte zu fassen:
* Verstaerkerstufe; Emitterschaltung, hier mit maximaler Spannungsverstaerkung, aber nicht stabilem Arbeitspunkt, da von Gleichstromverstaerkung des Transistors abhaengig - Dabei ist noch nicht mal eine grobe Abschaetzung gegeben, denn es steht nur BC548 da, ohne den Zusatz A,B oder C, der die Stromverstaerkung wenigstens grob klassifizieren wuerde. Sieht fuer mich ein bisschen so aus, wie manche Verstaerkerstufen in den Philips-Experimentierbaukaesten.
* Rechts die Bezeichnungen lassen auf eine Schaltung schliessen, die am PC betrieben werden soll - Spannungsversorgung aus der Seriellen, Anschluss an die Soundkarte.
* Links der Eingangsteil: Ungewoehnlich hohe Kapazitaet des Eingangskondensators, da die Spule mit 15 Wdg angegeben sicher eine recht kleine Induktivitaet aufweist, was auf hoehere Frequenzen hindeuten wuerde - dazu "passen" die 47uF imho nicht so recht.
* Kurze Ueberlegung, ob der Eingangselko und die Spule vielleicht irgendeine Art von Impedanzanpassung oder Filter bilden sollen, sieht aber nicht so aus - die Werte von L und C "passen" nicht zueinander.
* Der Anschluss "Antenne" laesst drauf schliessen, dass das ganze ein Empfaenger fuer irgendwelche drahtlosen Signale sein soll. Ueber Frequenzbereich und Modulationsart dieser Signale kann ich aus dem Schaltbild nichts erkennen. Eine Demodulation koennte evtl. durch den instabilen Arbeitspunkt des Transistors stattfinden, oder auch durch PC-Software, die die Signale der Soundkarte auswertet.
-> Alles in allem: Eine einfache, aber keine "gut" entwickelte Schaltung.
Allgemein laeuft bei mir die Analye einer mir noch unbekannten Schaltung so ab, dass ich viele einzelne, kleine Schaltungen (mit ihren Eigenschaften, wo ich sie schon mal gesehen oder abgefackelt oder repariert oder sonstwas hab' ) im Kopf hab, und dann versuche, diese mir bekannten Schaltungen in der zu analysierenden Schaltung wiederzufinden. D.h. die zu analysierende Schaltung in mir bekannte Bloecke aufzuteilen.
Ich glaub', dieses Verfahren laeuft bei allen Leuten mit Plan von Elektronik so ab - damit das funktioniert, braucht man halt eine "Datenbank" mit moeglichst vielen kleinen Schaltungen und Erfahrungen dazu (z.b. auch Querverweise auf andere Schaltungen) im Kopf - ich glaub' das ist der ganze Trick. Je umfangreicher und
besser gepflegt die Datenbank ist, desto einfacher, schneller und genauer wird die Analyse der Schaltung.
Gruss
WK