Li-ion Polymer Akku mit 3,7V

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Li-ion Polymer Akku mit 3,7V

Neuer Beitragvon laemmen am Dienstag 3. Januar 2012, 18:48

Moin,
ich habe einen Akku mit der Bezeichnung "Li-ion Polymer Battery 3,7V" - handelt es sich hierbei um einen LiPoly oder um einen Lithium-Ionen-Akku? Mir ist die Bezeichnung etwas paradox. :?

Meine zweite Frage bezieht sich nun auf die Ladung. Er hat zwischen 1,2 und 1,5A (genaueres ist nicht bekannt). Seine aktuelle Spannung liegt bei 2,57V - ist er hinüber?

Falls nicht, wie lade ich ihn am besten ohne spezielles Ladegerät? Die Rede ist immer von einer Maximalspannung von 4,2V bei 1C - in dem Fall nehme ich 1,2A. Darf ich auch mit weniger Strom laden, etwa mit 500mA?

Gruß und vielen Dank!
Zuletzt geändert von laemmen am Dienstag 3. Januar 2012, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Li-ion Polymer Akku mit 3,7V

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 4. Januar 2012, 01:06

handelt es sich hierbei um einen LiPoly oder um einen Lithium-Ionen-Akku? Mir ist die Bezeichnung etwas paradox
Li-ion Polymer - steht doch drauf. :-)
Tatsächlich arbeiten beide Typen mit Lithium Ionen, und die Elektrodenreaktionen und deshalb auch die Spannungslagen sind sehr ähnlich.
Der Unterschied liegt im Elektrolyten.
Bei den so genannten Li-Ion-Akkus dient eine leitfähige organische Flüssigkeit, durch welche die Li-Ionen hindurchwandern, als Elektrolyt , während es bei den Polymertypen eine ebenfalls leitfähige Kunststofffolie ist, die für die Li-Ionen duchlässig ist.
Daraus resultieren dann auch gewisse Konstruktionsunterschiede.
Um die organische Elektrolytflüssigkeit am Verdunsten zu hindern, ist die ganze Konstruktion in einem dichten Metallbecher enthalten, während die Li-Poly-Konstruktion lediglich in einer Kunststofffolie luftdicht eingeschweisst ist.

Er hat zwischen 1,2 und 1,5A
Gewiß nicht!
Du solltest dir dringend die Unterschied zwischen A und Ah klar machen, bevor du weiterbastelst!

Seine aktuelle Spannung liegt bei 2,57V - ist er hinüber?
Nein, er ist lediglich entladen.
Du solltest ihn aber bald etwas laden, z.B. bis auf gut 3V , denn mit der jetzigen Spannung ist er hart an der Grenze zur Tiefentladung.
Wenn diese eintritt, wird die negative Elektrode beschädigt, und dann kann es bei der Wiederaufladung zur Abscheidung vom metallischem Lithium kommen, was zu den oft zitierten Bränden und Verpuffungen führen kann.
Aus diesem Grund sind die Li-Poly-Zellen meist mit einer elektronischen Sicherheitsschaltung versehen, die die Wiederaufladung eines tiefentladenen Akkus für immer verhindert.


Falls nicht, wie lade ich ihn am besten ohne spezielles Ladegerät?
Am besten überhaupt nicht auf diese Weise.
Für eine Volladung muß die Ladeendspannung sehr genau eingehalten werden, und die steht nicht in dubiosen Internetbeiträgen, sondern im Datenblatt des Herstellers.
Zum Glück kennt die vom Hersteller eingebaute Sicherheitsschaltung die genauen Daten des Akkus und unterbricht die Ladung rechtzeitig.
Dazu muß sie aber vorhanden sein, was bei den Li-Poly Typen i.d.R. der Fall ist und bei den Li-Ion-Typen meist nicht.

Man kann also mit einer Strom- und Spannungsbegrenzten Gleichspannungsquelle laden falls der Hersteller dieses zulässt.


Darf ich auch mit weniger Strom laden, etwa mit 500mA?
Das würde ich dir sogar dringend empfehlen, und sogar mit noch weniger, z.B. mit C/4, solange du nicht im Datenblatt gefunden hast, dass der Akku eine Ladung mit 1C verträgt.
Tatsächlich ist auch hier die Sache komplizierter und meist ist eine Ladung mit dem Maximalstrom nur in einem gewissen Spannungsfenster erlaubt.
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 4. Januar 2012, 01:24, insgesamt 3-mal geändert.
anders
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