Gleichrichter vom generator richtig verdraten

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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon Gomoggl am Sonntag 14. Juni 2020, 19:53

ich habe noch einen Tip bekommen.

Was hälst du davon? Einphasiger-Brückengleichrichter KBPC1510 15A 1000V

https://www.ebay.de/itm/Einphasig-Bruck ... aWeA7#shId
Zuletzt geändert von Gomoggl am Sonntag 14. Juni 2020, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gomoggl
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon SAD am Sonntag 14. Juni 2020, 20:21

Mojn!
DieseTelerfedern sind selten so großmwie auf dem Foto abgebildet haben
eher die größe einer kleinen Karosserie/ Unterlegscheibe.
Die einzelnen Sekenplatten haben eine Sperrspannung von 15-30V.
Man rechnet normal mit 25V/Platte, jedenfalls hab ich's mal so gelernt,
was bei Dir rund 250V wären.
Den Brückengleichrichter kannst Du auch nehmen, 1000V müssen es nicht unbedingt sein,
normal reichen auch 600V, oder eben einzelne Dioden.
Die 1N4007 finde ich etwas zu klein,da sie nur 1A haben.
Ich würde zu 1N5406 o. 1N5407 raten,denn die vertragen 3A, wenn Du mit
einzelnen Dioden arbeiten willst.
Gruß SAD
SAD
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon Gomoggl am Sonntag 14. Juni 2020, 20:24

ok,

ich bestelle die dinger und baue sie ein. Ich melde mich wieder wenn ich soweit bin.

Vielen Dank schonmal
Gomoggl
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 14. Juni 2020, 21:22

ich habe noch einen Tip bekommen.

Was hälst du davon? Einphasiger-Brückengleichrichter KBPC1510 15A 1000V
Kannst du auch nehmen.

Was ist ein VDR?
Ein Voltage Dependent Resistor.
Wird in D oft auch als Varistor bezeichnet. Hört sich vllt wichtiger an und bringt deshalb dem Verkäufer mehr Geld.
Ein VDR fängt erst oberhalb einer bestimmten Spannung an zu leiten und eignet sich somit um Spannungsspitzen zu begrenzen. U.U. muss er dabei momentan ziemlich viel Energie absorbieren, und deshalb sind das massivere Bauteile als z.B. Zenerdioden, die ähnliche Eigenschaften haben.
Im Normalfall tut so ein VDR aber nichts, sondern wartet nur darauf, dass ein hoher Spannungsimpuls eintrifft, den er ableiten kann.

Ohne den VDR besteht die Gefahr, dass solch ein Impuls eine Spannung von mehreren tausend Volt erreicht und den Gleichrichter oder die Wicklungsisolation beschädigt.
Solche hohen Spannungswerte sind zu erwarten, wenn die Last des Generators abgeschaltet wird. Der erzeugte Strom "weiss dann nicht wohin" und das Ergebnis ist eine sehr hohe Spannungsspitze.
Je höher man die Ableitspannung wählen kann, umso schneller baut sich solch ein Impuls ab, und deshalb ist es kein Luxus 1000V Gleichrichter zu verwenden.
Z.B. so etwas: https://www.conrad.de/de/p/tdk-s20k320- ... cification Die Scheibe darf auch ruhig größer sein, wenn du etwas anderes in dieser Spannungslage findest.
Anzuschliessen wäre er an die + und - Anschlüsse des Gleichrichters (Kohlebürsten bzw. blau und braun in deinem Schaltbild.) An dieser Stelle kann er Spikes des Ausgangs ableiten und solche, die transformatorisch auf den Anker koppeln.

Der alte Selengleichrichter brauchte solche Vorsichtsmaßnahmen nicht, denn wegen seiner großen Masse und bescheidenen Sperrspannung konnte er selbst mit derartigen Vorfällen umgehen.


1000V müssen es nicht unbedingt sein,
normal reichen auch 600V, oder eben einzelne Dioden.
Das wäre angesichts der Induktivität der Statorwicklung und einem geschalteten Strom von ein paar A zumindest mutig.
Zuletzt geändert von anders am Sonntag 14. Juni 2020, 21:29, insgesamt 2-mal geändert.
anders
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon Gomoggl am Montag 15. Juni 2020, 10:09

@ anders: Vielen Dank für die schöne Beschreibung.

Ich habs mal in die Schaltung eingezeichnet. Das würde so passen oder?

Ich hab mich mal ein wenig eingelesen, aber ich verstehe nich genau nach welchen Kritereien ich den Varisator auswählen soll. So wie ich das lese muss der die Spannung 20% höher sein, als die Bauteile in der Schaltung benötigen. Und den Maximalen Strom aushalten.

Aber woher weis ich, welcher Strom in den Gleichrichtern fließt? Wie beim generator maximal 13A?

da kann ich ja eigentlich einen nehmen, der eine Spannung von 300V hat und 13 a aushält oder???

Ist das ein Verschleißteil, das ständig getauscht werden muss? Gibt es denn noch Gleichrichter, die (wie mein alter) sowas nicht benötigen?

Danke
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Gomoggl
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon anders am Montag 15. Juni 2020, 14:03

Ich habs mal in die Schaltung eingezeichnet. Das würde so passen oder?
Ja, das ist ok.

ich verstehe nich genau nach welchen Kritereien ich den Varistor auswählen soll. So wie ich das lese muss der die Spannung 20% höher sein, als die Bauteile in der Schaltung benötigen. Und den Maximalen Strom aushalten.
Da ist auch etwas Bauchgefühl dabei. Die Generatorspannung ist ja nicht so stabil wie das öffentliche Stromnetz und insbesondere ist sie proportional zur Drehzahl.
Wie gesagt, soll der VDR ja im Normalbetrieb oder z.B. beim Justieren der Drehzahl noch nicht leiten, sondern nur die übelsten Spannungsspitzen kappen.
Der VDR könnte eine zu hohe Generatorspannung betriebsmäßig auch gar nicht deckeln, denn dabei würde er verglühen.
Deshalb wählt man seine Nennspannung um einiges höher als die höchste zu erwartende Betriebsspannung.
Hier ist der Gleichrichter das schwächste Glied in der Kette, aber ich hätte keine Probleme den 1000V Gleichrichter mit einem 400V VDR zu versehen.

Die Strombelastbarkeit ist hier eher zweitrangig. Für einige Millisekunden verträgt der VDR 100A und bei den sehr kurzen und gefährlichen Spannungsspitzen dürfen es sogar einige tausend Anpere sein.
Solche Ströme im kA-Bereich sind hier nicht zu erwarten, aber im öffentlichen Stromnetz können solche Impulse (selten) vorkommen.
Wie ich schon schrieb, kannst du aber gerne einen VDR mit höherer Belastbarkeit (größerer Scheibendurchmesser) nehmen, wenn du einen Lieferanten dafür findest. Ich habe nicht lange danach gesucht.


woher weis ich, welcher Strom in den Gleichrichtern fließt? Wie beim generator maximal 13A?
Nein, da fliesst weitaus weniger. Schliesslich soll ja nicht die gesamte erzeugte Leistung auf der Erregerwicklung verheizt werden.
Anhand der Plattengrösse des alten Gleichrichters schätze ich, dass da vllt 0,3A bis 0,5A fliessen.
Diesen Strom kannst du übrigens mit deinem Ohmmeter bestimmen, indem du mal den Widerstand zwischen den beiden Schleifringen misst. Den Kontaktwiderstand der Kohlen und den defekten Gleichrichter tunlichst nicht mitmessen.
Die Erregerspannung wird bei etwa 200V gelegen haben, und gemäß ohmschen Gesetz bekommst du den Strom, indem du diese 200V durch den gemessenen Widerstand, z.B. 500 Ohm, dividierst (200V/500Ω = 0,4A).


da kann ich ja eigentlich einen nehmen, der eine Spannung von 300V hat und 13 a aushält oder???
Besser nicht.
Wie bereits erläutert, ist die Spannungsfestigkeit des Gleichrichters nicht ganz unwichtig.


Ist das ein Verschleißteil, das ständig getauscht werden muss?
Nein. Zwar unterliegen VDR einem gewissen Verschleiss, besonders, wenn sie arbeiten müssen, aber meist bestimmen andere Faktoren die Nutzungsdauer des Geräts.

Gibt es denn noch Gleichrichter, die (wie mein alter) sowas nicht benötigen?
Es soll noch einige wenige Firmen geben, die Selen-gleich-riecht-er herstellen, z.B. als Ersatzteil in Stellwerken der Eisenbahn, aber ihre Zeit ist abgelaufen.
Im Zweifel wird das Typenspektrum klein und die Preise hoch sein.
Bei Angeboten von alter Lagerware "NOS" wäre ich sehr zurückhaltend, denn diese Teile werden im Laufe der Jahrzehnte nicht besser.
Es gibt sogar Luftschadstoffe, z.B. Quecksilberdampf aus zerbrochenen Leuchtstofflampen, die solche Gleichrichter beim Lagern zerstören.
anders
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon Gomoggl am Montag 15. Juni 2020, 20:35

Vielen Dank für die Erläuterungen. Schön, dass es Menschen gibt, die ihr wissen teilen :) Danke nochmal dafür.

Also ich hab mal ein wenig geschaut...

was hälst du von dem hier?

https://www.ebay.de/itm/1x-SIOV-S20K-51 ... Sw8o1eIvHR

20mm Durchmesser und 510 V... sollte passen oder?
Gomoggl
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Re: Gleichrichter vom generator richtig verdraten

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 16. Juni 2020, 10:33

Ist auch noch ok.
anders
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