Ungewöhnliche PSU-Schaltung

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Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon user2014 am Dienstag 1. Juli 2014, 14:34

Ein Hallo ins Forum,

beim Stöbern im Netz bin ich auf folgende Web-Site gestoßen

http://www.959radio.co.uk/dekatron.html,

auf welcher das Dakatron-Clock Projekt beschrieben ist. Hat mein Interesse geweckt und so habe ich mir die Schaltungsunterlagen mal etwas genauer angesehen und siehe da, die ersten Fragen stellten sich ein. Leider kein "Kontakt-Link" vorhanden, wo man hinterfragen könnte.

Evtl. kann mir ja einer von Euch auf die "Sprünge" helfen, momentan sehe ich vermutlich den Wald vor Bäumen nicht.

PSU-Schaltung

Power.JPG


Ist es in UK Gang und Gebe, das man die Masse mit, in Deutschland ware es der PE, über den Trafokern miteinander verbindet? Dies hebt ja jegliche galvanische Trennung auf! Wäre eine Mittelanzapfung der Sekundärwicklung da nicht die richtigere Variante?
Welche Spannungsebene der Sekundärwicklung wird hier für die nachfolgende Schaltung gebraucht?
Auch unverständlich, die Graetz-Brücke D6 hängt irgendwie in der Luft (Ausreichend wären zwei Dioden gewesen, wenn diese Schaltung hier stimmen sollte!).
Die beiden Dioden D10/11 könnten doch entfallen, das Potenzial an Pin 1 von D6 zu R15 geführt hat doch den gleichen Effekt?

Ich bin gespannt auf Eure Korreturen zu dieser PSU-Schaltungsvariante und nehme jegliche andere Auffassungen gern zur Kenntnis.

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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Dienstag 1. Juli 2014, 15:25

Der Schutzleiter liegt auf Erdpotential, und wird erst im Fehlerfall zum aktiven Leiter!
Das der Kern oder eine Schirmwicklung und deine Gerätemasse liegen auf dem Schutzleiter dient dem Schutz und hebt die Schutzmaßnahme nicht auf. Die galvanische Trennung betrifft den N und den L ! L und N zählen zu den aktiven Leitern denn sie führen auch im ungestörtem Betrieb Betriebsstrom. Bei einem TT-Netz kann der N durchaus auch eine Spannung gegen Erde führen. Durch deinen Schutztrenntransformator erhältst du auf der Sekundärseite eine Schutzkleinspannung bzw bei reinen Trenntransformatoren eine erdfreie Spannung. In diesem Fall tritt erst eine Gefährdung bei 2 Fehlern ein.
Der obere Schaltungsteil mit dem RLY1 ist nicht galvanisch getrennt!
Nein der Minuspol der Schutzkleinspannung geht auf GND nur wurde in der Zeichnung der Anschluß vergessen.. Der Minuspol ist GND oder auch Masse.
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon BernhardS am Mittwoch 2. Juli 2014, 06:41

Habe die Frage nicht ganz verstanden. Wenn man den Trafokern mit dem Schutzleiter verbindet.....

Wenn es nicht gerade ein vergossener Trafo ist, dann ist es doch ganz normal das Eisenpaket mit dem Schutzleiter zu verbinden.

Habe in England mal die Netzvariante kennengelernt: die beiden Leiter haben jeweils 110V gegen Erde; gegeneinander haben sie also 220V. Im Trafohäuschen ist eine geerdete Mittelanzapfung.
Dadurch entfällt zwar die 50/50 Chance beim Berühren eines Anschlusses folgenlos den N zu erwischen, aber wenn... dann sind es "nur" 110V.
Gibt es das noch?
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon user2014 am Mittwoch 2. Juli 2014, 08:09

Hallo BernhardS,

habe mich vielleicht nicht korrekt ausgedrückt.

Mich verwundert an der Schaltung, das die Masse (hier R16 - D9 - V4) über den Trafokern mit dem (in Deutschland) PE verbunden ist. Diese Variante ist mir noch nicht untergekommen.
Deshalb mein Gedanke die Sekundärwicklung mit Mittelanzapfung und dort die Masse anzubinden. In diesem Fall würde der PE dann nicht mit der Schaltungs-Masse verbunden sein.

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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 2. Juli 2014, 10:39

In diesem Fall würde der PE dann nicht mit der Schaltungs-Masse verbunden sein.
Das soll er aber.
Andernfalls könnte im Falle eines Isolationsfehlers der Hochspannungswicklung des Trafos die Schaltungsmasse gefährliche Spannung führen.

Die Gleichrichterschaltung ist allerdings recht ungewöhnlich und sieht zunächst danach aus, als sei die Mittelanzapfung der Sekundärwicklung vergessen worden.

In Wirklichkeit sollen es aber wohl zwei Spannungsverdoppler, einmal für die positive, einmal für die negative Spannung sein.

Möglich, dass die Schaltung fehlerhaft ist, man müsste sie einmal umzeichnen, damit das klarer wird.
Der Schaltplan enthält nämlich noch andere Fehler: Z.B. ist der Stabi V5 und die Zenerdiode D9 falschrum eingezeichnet.
Der gleiche Fehler findet sich bei V1 (aber nicht D6) und V4.

P.S.:
Ich vermute auch, dass die Heizspannung nicht auf ein definiertes Potential gelegt ist.
Im Netzteil geschieht das jedenfalls nicht und ob es in anderen Schaltungsteilen passiert, habe ich mir nicht angesehen.
Das wäre jedenfalls ein weiterer Fehler.
Falls du es nachholst, dann achte in den Datenblättern der Röhren auf die zulässigen Ufk-Werte.
Gewöhnlich werden, je nach Polarität, unterschiedliche Werte genannt.

Wer weiß, wieviele Fehler sonst noch in dieser Veröffentlichung stecken ...
Zuletzt geändert von anders am Mittwoch 2. Juli 2014, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Mittwoch 2. Juli 2014, 15:48

Hallo user2014 lies dir mal diesen Beitrag durch http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionserdung Dann wird dir klar warum da GND mit dem Schutzleiter verbunden ist. Und auch in UK gelten die 110 V AC gegen Erde als tödliche Spannung! Die Grenzwerte für AC =50V und DC =120V wurden nicht aus Dumdiedeldei gewählt. Das gefährliche am Strom ist nicht die Spannung, sondern der durch den Körper fließende Strom.
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon user2014 am Donnerstag 3. Juli 2014, 05:59

Hallo anders,

"Der Schaltplan enthält nämlich noch andere Fehler: Z.B. ist der Stabi V5 und die Zenerdiode D9 falschrum eingezeichnet.
Der gleiche Fehler findet sich bei V1 (aber nicht D6) und V4."


Ja, dies habe ich auch bereits registriert. Von der Pinbelegung der Stabi-Röhren passt es aber, nur die Symbole (Innenschaltung) sind verdreht.

Ich plädiere nach weiteren Überlegungen dafür, die Sekundärwicklung mit einer Mittelanzapfung zu versehen!
Den Schaltungsteil für die verzögerte Zuschaltung der +200V/475V-Versorgung würde ich ebenfalls über eine sekundäre Wicklung einspeisen wollen.
Die Regelschaltung der +200V funktioniert, habe diese mal zum Test "in freier Verdrahtung" aufgebaut und überprüft. Durch eine kleine Veränderung habe ich die Einstellung der Spannung variabel gestaltet.

Ich bin erstaunt, dass in den Plänen derart(ige) und viele Fehler enthalten sind. Da fehlt mir irgendwie das Verständnis für, man sollte bei einer Publikation schon mehr Sorgfalt walten lassen. Und weitere Fehler in den anderen Seiten habe ich auch bereits ausgemacht.

Kennst Du jemand, der auf dem Gebiet der DEKATRON'S fit ist?
Kontakt dahin wäre echt hilfreich.



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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 3. Juli 2014, 13:15

Kennst Du jemand, der auf dem Gebiet der DEKATRON'S fit ist?
Nein, und in freier Wildbahn habe ich dekadische Glimm-Zählröhren (mit Ziffernmaske) oder die E1T wohl auch nur in einigen antiquarischen Radioaktivitätsmessgeräten von Frieseke & Höpfner gesehen.
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Donnerstag 3. Juli 2014, 14:09

Und im V-Null Meßgerät der Superfledermaus D VII von Contraves. (Bofors L70- 40 mm) Davor waren allerdings dekadische Vorteiler mit so einer Art Schmitt trigger / Phantastronverschnitt und der Aufladung von RC-Gliedern. Ob die dann 9, 10 oder gar 11 Impulse zählten, hat man mit einem Trimmpoti eingeeicht. Die Geschosse wurden magnetisiert und durch eine Spulenanordnung mit 1m Abstand geschossen. Hat sogar funktioniert.

LG²
Zuletzt geändert von Erfinderlein am Donnerstag 3. Juli 2014, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon anders am Freitag 4. Juli 2014, 01:00

Ob die dann 9, 10 oder gar 11 Impulse zählten, hat man mit einem Trimmpoti eingeeicht.
Ja, ich habe auch solche Treiberschaltungen gesehen.
Solche Schaltungen mit Röhren zu entwickeln ist wahrscheinlich eine Strafarbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat.
Freiwillig würde ich solchen Mist nicht anfassen.
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon user2014 am Dienstag 8. Juli 2014, 07:18

Neues Update zur PSU-Schaltung:

Ich bin gerade dabei, die PSU-Schaltung, möglichst mit Verwendung vieler "historischer und antiquarischer" Bauteile nachzubauen. Einiges werde ich verändern, aber der Schaltungskern wird vorwiegend erhalten bleiben.

Was ich auf alle Fälle ersetzen möchte, sind die beiden Relais-Kontakte (RLYA/RLYB). Dazu würde ich gern eine elektronische Variante (siehe Bild) nutzen, bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob ich damit richtig liege.

Relais-Ersatz.JPG


Die Schaltung dürfte, von der Dimensionierung her, ausreichend ausgelegt sein. Statt des BU508A hätte ich den THD200FI (1500V/10A) in der "Wühlkiste", welcher noch mehr Luft nach oben hat. Die Ansteuerung würde ich dann "galvanisch getrennt" über Optokoppler vornehmen (Momentan noch als Fotodiode gezeichnet).

Gibt es dabei prinzipiell noch irgend etwas zu berücksichtigen, was ich hier nicht bedacht habe?

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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 8. Juli 2014, 07:50

Das wird so nicht funktionieren.
Wie soll der BU denn anlaufen?
anders
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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon user2014 am Dienstag 8. Juli 2014, 08:03

anders hat geschrieben:Das wird so nicht funktionieren.
Wie soll der BU denn anlaufen?


Der Gedanke war, statt der Relaisspule RLY1 einen Fototransistor anzusteuern (eigentlich zwei für Zuschaltung +200VDC und +475VDC), welcher eine Fotodiode steuert. Der Einsatz eines IL300 ist als Koppler angedacht, habe aber momentan noch keinen, um das zu testen.
Hast du eine ander Variante im Blick oder eine bessere Schaltung?

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Re: Ungewöhnliche PSU-Schaltung

Neuer Beitragvon user2014 am Dienstag 8. Juli 2014, 08:38

Aufhören! Denkfehler!

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