von Martin67 am Freitag 18. Januar 2008, 19:53
Hallo,
Der Fairness halber bleiben wir mal im niederfrequenten Bereich, denn sonst hätte die "Soundkarte" keinerlei Daseinsberechtigung im Vergleich zu einem Oszilloskop.
Betrachten wir mal die Hauptaufgabe eines Oszilloskops.
Mit einem Oszilloskop, kann man den Spannungsverlauf über die Zeit darstellen und analysieren. Das setzt jedoch nicht Voraus, dass man den Signalverlauf schon vorher kennen muss. In den seltensten Fällen handelt es sich dabei um reine Sinusschwingungen. Diese lassen sich ja noch leicht interpolieren.
Misst man ein unbekanntes Signal mit einem niederwertigeren Digitaloszilloskop oder gar mit einer Soundkarte können wichtige Signaldetails verloren gehen, die selbst mit einen einfachen Anlogoszilloskop sichtbar werden. Auch höherwertige Digitaloszilloskope müssen im Niederfrequenzbereich die Abtastrate reduzieren wegen der Speichertiefe, damit sind auch diese nicht von Darstellungsfehler ausgeschlossen. Sicher kann man jetzt argumentieren, dass mit Randomsampling solche Lücken gefüllt werden können. Das setzt jedoch ein sich periodisch wiederholendes Signal voraus, wo man wissen muss, dass nicht noch unvorhersehbare Spannungsänderungen (Impulse...) vorhanden sind. Hinzu kommt noch Aliasing und der Quantisierungsfehler, der vor allem bei niedriger Bildhöhe extrem ins Gewicht fällt. So kann durch die Quantisierung eine kleine überlagerte Schwingung gänzlich verschwinden. Währen sie bei einem analog Oszilloskop noch deutlich erkennbar wird.
Ihr seht, dass ich ein begeisterter Vertreter der analogen Oszilloskoptechnik bin, natürlich haben auch digitale Oszilloskope klare Vorteile. Einzelimpuls, Datenaufzeichnung, Berechnungsfunktionen....
Jedoch war man mit den analogen Speicherröhren in der Lage auch einzelne Vorgänge darzustellen und für eine längere Zeit sichtbar zu halten. Ohne Aliasing, Quantisierungsfehler oder fehlenden Details. Ein Jammer, dass solche Oszilloskope und dessen Röhren nicht mehr gebaut werden.
Deshalb meine Meinung dazu: Auch wenn wir uns innerhalb der Bandbreite der Oszilloskope befinden, muss man bei digitalen Oszilloskopen bereits eine Vorahnung haben, wie das Signal aussehen könnte, um nicht den oben genannten Fehlverhalten in die Falle zu gehen.
Beim besten Willen, wo soll ich denn dann eine Soundkarte einordnen! Aus meiner Sicht kann man damit etwas an den Signalen schnuppern, aber mit einem Oszilloskop ist das nicht vergleichbar!
Edit: Anmerken möchte ich, dass ich den letzten Beitrag von Bernhard erst gelesen habe, nachdem ich meinen Beitrag reingestellt hatte.