Der TCA965 ist aber nicht grundlos zeitweilig von der Bildfläche verschwunden, sondern weil er selten eingesetzt wurde.
Eine anspruchsvolle Spannungsversorgung, ungünstige Eingangsstufen, sowie schlechte Daten für die Offsets (+/- 20mV) werden dazu beigetragen haben.
Deshalb würde ich lieber den LM339 (4-fach Komparator) oder den LM324 (4-fach-Opamp) verwenden. Kostet fast nichts, und ist hinsichtlich der Betriebs- und Eingangsspannung nicht wählerisch.
Mit den von mir genannten ICs brauchst du eine Stabiliosierung der Versorgung nicht, da du ja nur Widerstände vergleichst. Ein Spannungsregler wäre nur Energie- und Bauteileverschwendung. Solange die Batterie zum Betrieb der LEDs reicht, funktionieren diese Typen problemlos.
Für die Genauigkeit ideal wäre es, wenn du die Brücke so aufbautest, dass der Prüfling über einen Widerstand etwa gleicher Größe gespeist würde.
DaS aber bedeutet bei dem niederohmigen Teil einen recht hohen Stromverbrauch und möglicherweise erwärmt sich der Prüfling dadurch auch und ändert seinen Wert.
Wegen der hohen Verstärkung der ICs und der bescheidenen Genauigkeitsansprüche reicht es aber völlig, wenn am Prüfling 0,5..1V abfallen.
Damit ergäbe sich da ein Widerstand in der Größenordnung von etwa 300 Ohm. Wegen der besseren Stabililität sollte man dafür einen Widerstand mit 1% Toleranz wählen.
Dann sähe die eine Hälfte der Brücke so aus:
Minus_Batterie o------Prüfling------+-------270Ohm------o Plus_Batterie
Der mit (+) gekennzeichnete Punkt führt zu den Eingängen von zweien der Differerenzverstärker.
Die andere Seite der Brücke baust du aus drei Widerständen (ebenfalls 1%-ig) auf, die, zur Stromersparnis und weil der Eingangsstrom der ICs allenfalls im µA-Bereich liegt, viel größer sein können:
Minus_Batterie o-----R1----+-----R2-----+----R3--------o PlusBatterie
Hier führen die mit + gekennzeichneten Anschlüsse zu den schon genannten beiden Differenzverstärkern, die das Über- oder Unterschreiten signalisieren.
Am einfachsten wäre es für R1 3,16 kOhm, für R2 600 Ohm und für R3 27kOhm zu wählen.
Weil man die gerade benötigten Widerstände aber oft nicht bekommt, hilft man sich gerne, indem man die Widerstände etwas höher als benötigt wählt und dann zum Feinabgleich einen weiteren Widerstand oder/und ein Trimmpoti mit einem viel höheren Wert parallelschaltet.
P.S.:
Mir ist gerade eingefallen, dass es mit einen kleinen Schaltungsänderung sogar möglich sein sollte auf einen Ausschalter zu verzichten, indem man den gesamten Strom für LEDs und Opamp über den Prüfling laufen lässt.
Damit wäre der TCA965 dann ganz aus dem Rennen.
