Richtlinien zum Charakterisieren von (chem.) Sensoren??

Fragen zu Messgeräten und zur Theorie in der Elektronik.
Messtechnik bei der Reparatur von Geräten

Fragen zu Messgeräten und zur Theorie in der Elektronik.
Messtechnik bei der Reparatur von Geräten

Moderator: Moderatorengruppe

Richtlinien zum Charakterisieren von (chem.) Sensoren??

Neuer Beitragvon Klon5 am Dienstag 30. Januar 2007, 10:38

Hallo Leute,

eigentlich sagt der Titel ja schon alles. Es geht halt um die normalen Kenngrößen wie:
-Empfindlichkeit
-Selektivität
-Linearität
-Auflösung
-Ansprechzeit
-Lebensdauer
-...

kann man alles testen, macht auch Spass, jedoch soll ja keiner im Nachhinein sagen: "Schön getest, aber so geht es nicht oder wird nicht anerkannt und lässt sich schon gar nicht zum Vergleich mit anderen Sensoren ranziehen."

Deswegen meine Frage, gib es da irgendwelche Richtlinien, Arbeitsschritte, Normen oder was weiß ich, was man beachten muss um Sensoren zu prüfen? Ich könnte mir vorstellen, dass man bestimmte Messungen ein paar mal durchführen muss, um eine aussagefähige Kenngröße zu erhalten..

Naja, die alten Hasen hier wissen bestimmt was ich meine! ;)

Grüße von der Diplomandenfront!
Klon5
Threadstarter
24514
Junior Mitglied
 
Beiträge: 23
Registriert: Mittwoch 31. Mai 2006, 09:55

Hmm

Neuer Beitragvon BernhardS am Dienstag 30. Januar 2007, 14:48

Hallo,

Naja, die alten Hasen hier wissen bestimmt was ich meine!

Ich,

alt...ja, Hase...Hmmm, chem. Sensoren....täglich,

weiß nicht so ganz bestimmt, was Du meinst. Zumindest kann ich Dir leider keine DIN, EN, VDI- oder VCh-Richtlinie nennen, die deine Frage in einem Satz beantwortet.
BernhardS
24518
Moderator
 
Beiträge: 4597
Registriert: Donnerstag 17. Februar 2005, 17:50
Postleitzahl: 84028
Land: Germany / Deutschland

Neuer Beitragvon Klon5 am Mittwoch 31. Januar 2007, 09:59

ja genau, sowas wollte ich wissen...

dann gibt es halt doch keine richtlinien zum testen von (chem.) sensoren..ich selber hatte nämlich auch nix gefunden..

danke.. :)
Klon5
Threadstarter
24535
Junior Mitglied
 
Beiträge: 23
Registriert: Mittwoch 31. Mai 2006, 09:55

Neuer Beitragvon Erfinderlein am Mittwoch 31. Januar 2007, 11:23

Hallo,

dein Ergebnis scheint mir etwas dürftig !

Am ehesten dürftest du da im EX Bereich fündig werden, weil dort so quasi alles zu zertifizieren ist.

Eine weitere Idee wäre im Bereich Prozessautomation zu suchen, denn dort braucht man auch Sensoren und Messmethoden, welche die Notwendigkeit einer laufenden Nachjustierung erübrigen.

Dann sollte man auch im Bereich Qualitätszertifizierung fündig werden.

Oder etwa nicht BernhardS ? Wie soll ich etwas zertifizieren, wenn ich nicht mal Prüfrichtlinien habe. ?

LG aus GR
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.
Benutzeravatar
Erfinderlein
24536
Co-Admin
 
Beiträge: 4275
Registriert: Donnerstag 9. Januar 2003, 18:21
Wohnort: Neukirchen a.T.
Postleitzahl: 83364
Land: Germany / Deutschland

QS

Neuer Beitragvon BernhardS am Mittwoch 31. Januar 2007, 13:13

Hallo,

Wie soll ich etwas zertifizieren, wenn ich nicht mal Prüfrichtlinien habe


was meinst Du, wie es mir da manchmal geht. Die formale Qualitätssicherung kommt aus dem Produktionsbereich, wo es mehr oder weniger klare Qualitätsmerkmale gibt. Es gibt da das böse Wort "Schraubenfabrik".

Jetzt haben wir aktuell Ärger mit einem Feuchtesensor, die bei einem Taupunkt von -15°C messen soll. Das Gas hat 42°C bei 4 bar.
Das sind grob geschätzt 400 Volumenppm Wasserdampf.
Bei Luft wäre das eine relative Luftfeuchtigkeit von 0,5-0,6%.
In diesem Bereich ist kein Sensor auch nur andeutungsweise linear. Jeder Sensor hat eine andere Empfindlichkeit. Es geht eigentlich garnicht, aber wir wollen/müssen das messen. Wir fahren eine Anlage runter, wenn der Wert nicht sicher ist!
Also wird jeder Sensor hochgenau vermessen und mit einem EPROM geliefert auf dem die Korrekturdaten sind.
Was kann ich da noch prüfen?? Es gibt drei Prüfstände in Deutschland, soll ich mir den vierten zulegen?
Soweit aus der Praxis zu Empfindlichkeit und Linearität als Qualitätsmerkmal.

Wenn die formale Qualitätssicherung über Einzelmerkmale nicht möglich ist, dann behelfen sich die alten Hasen mit der Durchführung eines Ringversuchs, bei dem das Messverfahren insgesamt auf Vergleichbarkeit gecheckt wird.
Um wenigsten irgendwas in der Hand zu haben habe ich schon Ringversuche selber organisiert, weil auch diese nur für eher häufige Parameter angeboten werden.


Damit es für den Fragesteller nicht ganz umsonst war: Suche Sensor Qualitätsmerkmal: Fund (gekürzt):

Ländercode DE Dokumentnummer DIN EN ISO 15839 Ausgabedatum 2006-04-00 Dokumentart DC * N-E Aktualisierung C Titel (Deutsch) Wasserbeschaffenheit - Online-Sensoren/Analysengeräte für die Wasseruntersuchung -
Spezifikation und Leistungsprüfung (ISO 15839:2003); Deutsche Fassung prEN ISO 15839:2006 Titel
German version prEN ISO 15839:2006
Kurzreferat (Deutsch) Diese Internationale Norm beschreibt die Leistungsprüfung von Online-Sensoren/Analysengeräten für Wasser. Die Norm gilt für die meisten Sensoren/Analysengeräte, es ist jedoch bekannt, dass für einige Sensoren bzw. Analysengeräte bestimmte Leistungsprüfungen nicht durchgeführt werden können. Diese Internationale Norm legt Folgendes fest: - einen Online-Sensor/ein Analysengerät für Messungen der Wasserbeschaffenheit; - die Terminologie, die die Leistungskenngrößen von Online- Sensoren/Analysengeräten beschreibt; - die anzuwendenden Prüfverfahren (für Labor- und Feldversuche), um die Leistungskenngrößen von Online- Sensoren/Analysengeräten zu bewerten. Nachfolgedokument DIN EN ISO 15839 (2007-02) (in Vorbereitung/in preparation/en préparation) Internationale Übereinstimmung prEN ISO 15839 (2006-02), IDT * ISO 15839 (2003-10), IDT Klassifikation 13.060.45

Gruß
Bernhard
BernhardS
24539
Moderator
 
Beiträge: 4597
Registriert: Donnerstag 17. Februar 2005, 17:50
Postleitzahl: 84028
Land: Germany / Deutschland

Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 22. Februar 2007, 01:37

Das Gas hat 42°C bei 4 bar.
Das sind grob geschätzt 400 Volumenppm Wasserdampf.
Bei Luft wäre das eine relative Luftfeuchtigkeit von 0,5-0,6%.
In diesem Bereich ist kein Sensor auch nur andeutungsweise linear
Wäre das nicht etwas für nichtdispersive IR-Analysatoren ?
Aktuell habe ich hier einen Leybold Binos für CO2 zur Reparatur, aber praktisch das gleiche Gerät gibts auch für H2O und etliche andere Gase.
anders
24982
Moderator
 
Beiträge: 4686
Registriert: Freitag 28. Februar 2003, 13:46

Auswahlverfahren

Neuer Beitragvon BernhardS am Montag 5. März 2007, 08:44

Hallo,

Danke. Tschuldigung, leider erst jetzt gesehen.
In dem Fall habe ich bei der Sensorauswahl nicht die entscheidende Stimme. Die Methode kapazitiven Sensoren zu verwenden, die mit Einzelkalibrierung geliefert werden, hat sich im Alltag grundsätzlich bewährt.
Zufällig war gerade in der Woche ein Problem, daher auch die etwas emotionale Reaktion. Es lag aber nicht am Sensor bzw. am Meßprinzip, sondern an einer Störung des Signalwegs, bzw. (wahrscheinlich) an der Masseverbindung.
Wir haben hier (größere Industrieanlage): Potentialableitung Gebäude, Blitzschutzerde, Erde für Strom (mit deutlichen Schwankungen drauf) und Signalerde.
Das alles dann mit verschiedenen Ableitwiderständen, Übergangswiderständen, Änderungen wenn gearbeitet wird und so weiter. Da kannst Du Dich lange am Kopf kratzen.

NDIR probieren wir gerade aus für CO, Brandüberwachung eines Aktivkohlefilters.

Danke und Gruß
Bernhard
BernhardS
25190
Moderator
 
Beiträge: 4597
Registriert: Donnerstag 17. Februar 2005, 17:50
Postleitzahl: 84028
Land: Germany / Deutschland


Zurück zu Messtechnik und Theorie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste