Ausgangsspannung von Line-Out messen

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Ausgangsspannung von Line-Out messen

Neuer Beitragvon auvisio am Freitag 24. April 2009, 12:56

Hallo zusammen,

neulich wollte ich von meinem billigen tragbaren CD-Player an der LINE-OUT Buchse die Ausgangsspannung messen, was mir nicht gelungen ist.

Ich sollte noch vorrausschicken das ich mit Elektronik nicht vorbelastet bin, was aus dem Text gleich ersichtlich wird.

So hab ich es verstanden, so bin ich vorgegangen:
Die Ausgangsspannung soll sich je nach Gerät im dreistelligen mV Bereich bewegen.
An der LINE-OUT Buchse steht eine feste Gleichspannung, zu der das Tonsignal(wechselförmige Spannung)kommt und zusammen einen Mischstrom ergibt.
Mit Audacity habe ich Stille erzeugt und auf CD gebrannt. CD eingelegt; Kabel angeschlossen(hat an jedem Ende einen Klinkenstecker); Gerät eingeschaltet; das billige digitale Multimeter auf empfindlichsten mV Bereich gestellt und Messpitzen an Schaft und Spitze des Klinkensteckers angelegt. NICHTS gar nichts. :shock: Ich kann nichts messen. Dasselbe auch beim Kopfhörerausgang, der nachweislich funktioniert.

Vielleicht kann mir jemand die Funktion der Line-Out Buchse besser erklären und mir vor allem sagen wie ich die Ausgangsspannung und den Ausgangswiderstand messen kann.

Für jede Hilfe dankbar!

MfG

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Re: Ausgangsspannung von Line-Out messen

Neuer Beitragvon derguteweka am Freitag 24. April 2009, 13:14

Moin,

auvisio hat geschrieben:Die Ausgangsspannung soll sich je nach Gerät im dreistelligen mV Bereich bewegen.
An der LINE-OUT Buchse steht eine feste Gleichspannung, zu der das Tonsignal(wechselförmige Spannung)kommt und zusammen einen Mischstrom ergibt.

Der Gleichspannungsoffset kommt nur bei ganz billigen / schlecht designten Geraeten an der Ausgangsbuchse an.

auvisio hat geschrieben:Mit Audacity habe ich Stille erzeugt und auf CD gebrannt. CD eingelegt; Kabel angeschlossen(hat an jedem Ende einen Klinkenstecker); Gerät eingeschaltet; das billige digitale Multimeter auf empfindlichsten mV Bereich gestellt und Messpitzen an Schaft und Spitze des Klinkensteckers angelegt. NICHTS gar nichts. :shock: Ich kann nichts messen. Dasselbe auch beim Kopfhörerausgang, der nachweislich funktioniert.

Naja, wenn du "Stille" abspielst, dann kommt auch Stille aus den Buchsen - und Stille heisst halt: Keine Spannung. Alles was trotzdem aus den Buchsen kommt, sind Dreckeffekte, wie Brummen oder Rauschen.


auvisio hat geschrieben:Vielleicht kann mir jemand die Funktion der Line-Out Buchse besser erklären und mir vor allem sagen wie ich die Ausgangsspannung und den Ausgangswiderstand messen kann.


Mach' dir halt mal eine CD mit einem 1KHz Ton mit max. Aussteuererung drauf, spiel die ab und mess' nochmal. Kann aber sein, dass dein Multimeter bei 1KHz Wechelspannungen nicht mehr richtig anzeigt.
Um den Innenwiderstand zu messen, kannst du mehrere Messungen der Ausgangsspannung bei unterschiedlichen Lastwiderstaenden vornehmen, also z.b. Spannung im Leerlauf messen und Spannung messen, wenn du einen Widerstand von z.b. 1KOhm an die Buchse anschliesst. Die Spannung wird im 2. Fall niedriger sein. Aus dieser Spannungsdifferenz kannst du dann den Innenwiderstand berechnen.

Gruss
WK
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Re: Ausgangsspannung von Line-Out messen

Neuer Beitragvon anders am Freitag 24. April 2009, 13:24

An der LINE-OUT Buchse steht eine feste Gleichspannung,
Das sollte eigentlich nicht der Fall sein.
Normalerweise befindet sich zwischen Buchse und Verstärker ein Kondensator, der den Gleichspannungsanteil entfernt.
Mit Audacity habe ich Stille erzeugt .... billige digitale Multimeter auf empfindlichsten mV Bereich gestellt ..... NICHTS gar nichts. :shock: Ich kann nichts messen. Dasselbe auch beim Kopfhörerausgang, der nachweislich funktioniert.
Na siehste!
So gehört sich das ja auch.
Im übrigen hast du etwas gemessen, nämlich Null. (Es sei denn, die Batterie des DMM war leer oder du hast es nicht eingeschaltet)

wie ich die Ausgangsspannung und den Ausgangswiderstand messen kann.
Gib etwas anderes aus als Stille, am besten 50Hz Sinus, weil damit die meisten Multimeter kalibriert wurden, und miss, wie es sich gehört, im Wechselspannungsbereich.
anders
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Re: Ausgangsspannung von Line-Out messen

Neuer Beitragvon auvisio am Mittwoch 6. Mai 2009, 19:05

Hallo,

tut mir leid, daß ich solange nichts mehr habe hören lassen. Ich mußte erst ein neues Meßgerät kaufen, da das Alte für Wechselspannungen im mV Bereich nicht geeignet ist. Das neue kann Wechselspannung und Frequenz gleichzeitig anzeigen. Daher habe ich eine CD mit Sinus und Rechteckwellen mit verschiedenen Frequenzen und Amplituden gebrannt.

Hier ein paar Meßergebnisse am tragbaren CD Player Line-Out:
Sinus

50 Hz 549 mV
440 Hz 547 mV
1000 Hz 550 mV
18 kHz 490 mV

Rechteck

50 Hz 781 mV
440 Hz 756 mV
1000 Hz 734 mV
18 kHz 668 mV

und ein 1 kHZ Sinussignal in 10 Abstufungen der Amplitude. Dies hatte eine durchschnittliche Zunahme von 56 mV zur Folge. Von 55 mV bis 555 mV.

Bei all den verschiedenen Messergebnissen stellt sich mir die Frage was die Angaben von Line-Out Spannungen in Handbüchern(wie z. B. 194 mV bei meinem Minidiscplayer) bedeuten sollen? Bezieht sich so eine Angabe auf irgendeine Norm?

Für die Messung des Innenwiderstandes bräuchte ich noch eine Anleitung für Dummies. :-)
Gehe ich recht in der Annahme, einfach einen Widerstand zwischen Masse und rechten oder linken Kanal und parallel dazu messen?
Und wie rechne ich das dann aus?

Vielen Dank

MfG

auvisio
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Re: Ausgangsspannung von Line-Out messen

Neuer Beitragvon anders am Mittwoch 6. Mai 2009, 19:18

was die Angaben von Line-Out Spannungen in Handbüchern(wie z. B. 194 mV bei meinem Minidiscplayer) bedeuten sollen?
Wahrscheinlich bezieht sich das auf einen aufgenommenen Pegel von 0dB. Leider weiss ich nicht, ob 0dB bei der CD Vollaussteuerung bedeutet, oder ob diese etwa höher liegt. Vielleicht gibt Wiki darüber Auskunft.

In der Studiotechnik ist 0dB gleichbedeutend mit 1mW an 600 Ohm und das entspricht 775mV effektiv.
Aber bis auf Mikrofone vielleicht, halten Eingänge üblicherweise mehr aus und Ausgänge können mehr liefern.
Die 600 Ohm stammen aus der Telefontechnik.

Die Frage nach dem Innenwiderstand kommt mir bekannt vor.
Miss die Ausgangsspannung U0 im Leerlauf und dann belaste mit einem Widerstand R, sodass die Spannung etwas zusammenbricht. Im Idealfall bis auf etwa die Hälfte, aber es dürfen dabei keine Verzerrungen auftreten. Kontrollieren. Das wäre der Wert U.

Dann verhält sich U0 / U = (Ri + R) / R
anders
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