Hallo,
Ein alter 16mm Projektor soll an eine neuzeitliche Tonanlage angeschlossen werden. Die Geräte waren für den Bildungsbereich konzipiert, das bedeutet sie standen alleine da. In der Verkleidung ist ein Lautsprecher, der wird mit einem langen Kabel vorn hingestellt, das ist alles.
Natürlich lässt sich das Tonsignal auf der Platine finden, aber es ist recht hochohmig. Die neuzeitliche Tonanlage hat an den Eingängen Übertrager zur galvanischen Entkopplung, die sind niederohmig. Also muss ein kleiner Verstärker dazwischen - Überraschung: das brummt in unvorstellbarer Stärke.
Nach einigem Probieren stellt sich heraus: der Verstärker brummt wenn man ihn masseseitig erweitert. Egal was man dranhängt, ein längerer Draht reicht schon - alles führt zum Brummen. Also muss der Verstärker aus dem Tonnetzteil versorgt werden, das arbeitet aber mit 70V. Und ins Gehäuse passen sollte er auch.
Der Prototyp: Die Spannung wird erstmal durch eine Serie von Zenerdioden abgebaut - die waren gerade da und die Verlustwärme verteilt sich. Dann ein normaler Spannungsregler.
Den Übergang auf den Eingangsübertrager macht ein Transistor in Kollektorschaltung - funktioniert, ist aber zu leise.
Der zweite Prototyp: Es ist noch eine zweite Transistorstufe drauf, so wird das Signal nicht belastet und die Anpassstufe bekommt genug Pegel.
Der Aufbau ist pragmatisch auf Lockpunktplatine. Ein erster Einbautest ergibt: Die Kollisionen mit den Teilen auf der richtigen Platine halten sich in Grenzen.
Das schräge Absägen hat natürlich einen Grund: Da ist eine kleine Mechanik, die einen Schalter auf der Platine betätigen kann und neben der muss das reinpassen. Naja, passt fast. Ein Metallteil kommt schon sehr nahe ran, natürlich ausgerechnet da wo die Spannung hoch ist. Für den ersten Moment muss ein Klecks Heißkleber als Anschlag reichen. Die fertige Platine wird aber etwas schmaler ausfallen müssen.
Und natülich hat auch Murphy wieder zugeschlagen: die Mechanik hat eine Feder, die bewirkt, daß der Umschalter ganz rüberspringt und nicht in der Mitte stehen kann. Die Feder geht nur auf eine Weise rein, natürlich auf der Seite auf der jetzt die neue Platine ist. Aber das hält nicht lange auf: da wird einfach ein neues Loch gebohrt.
Bernhard