Hallo Hotliner,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Es handelt sich um ein chromatisches Akkordeon, Hohner Gola 454.
Ja, die Firma Hohner wäre theoretisch auch in der Lage, mechanische Kinnregister einzubauen. Dazu stehen wir auch seit etwa zwei Jahren in immer wieder intensivem Kontakt. Es geht aber in meinen Augen um mehr: Hohner hat vor über 20 Jahren "programmierbare Kinnregister" entwickelt: Da kann man mit einem auf vier Positionen drehbaren Knopf (wovon es wiederum vier Stück gibt, siehe Bilder) das Register, das angesteuert werden soll, auswählen.
Gola-Vario-Kinnregister.jpg
Gola-Vario-Kinnregister2.jpg
Diesen Ansatz finde (und fand) ich sehr gut. Allerdings stößt die Firma Hohner hiermit "schon immer" an die eigenen Grenzen: Theoretisch wären hier bis zu 16 anwählbare Schaltungen möglich, komprimiert auf eben vier Knöpfe. Da man immer eine mechanische Lösung angestrebt hat (was ich prinzipiell sehr nachvollziehbar finde), war die Umsetzung dieser Maximallösung nie praktikabel: Die Hohner-Drehknöpfe sind nur an zwei Positionen vierfach belegt, die anderen können nur einzeln belegt werden. Zu wenig Platz hinter der Klaviatur...
Vor allem beschränkt man den Einflussbereich dieser (mechanischen) Kinnregister auf den Diskant, mit einer elektronischen Lösung könnte man auch Register im Bass über das Kinn schalten - bezw. auch Kombinationen beider Seiten des Instruments programmieren.
Hier geht es jetzt noch mehr ins Detail: Die (bisherige) mechanische Lösung muß an der sog. Registermaschine ansetzen, sprich: Jeder einzelne Registerdrücker muß von der Mechanik betätigt werden (bedeutet hier: 11 Mini-Mechaniken im Diskant, 7 im Bass). Eine elektronische Lösung dagegen würde es ermöglichen, über Relais nur die Arme, die die Schieber (die quasi den Luftstrom öffnen und schließen) bewegen, zu betätigen. Bedeutet: Im Diskant 4, im Bass 5. Und deren Montage wäre deutlich einfacher, hier wäre mehr Platz.
Ich habe einen Akkordeonbauer, der mir dazu geraten hat. Er ist zwar selbst auch Elektroniker, hat aber mit diesem Thema seit Jahrzehnten keine Berührung mehr, und Zeit fehlt ihm auch. Er kann zwar beratend tätig sein (v.a. bei Fragen das Instrument selbst betreffend), alles machen kann er aber nicht, zumal er nicht in meiner Nähe lebt (Pfalz).
Budgetfrage:
Ich hatte eigentlich gehofft, daß eine rein elektronische Lösung nicht die Welt kosten würde, zumindest was die Hardware angeht. Ich bin da aber - nachdem es sich um Neuland handelt - weitgehend offen. Natürlich sind Musiker keine Milliardäre, aber mich interessiert zunächst einmal, OB es geht, das WIEVIEL kommt dann an Stelle Nr. 2.
Ich hoffe, diese Ausführungen stiften nicht all zu viel Verwirrung!
Vielen Dank jedenfalls schon jetzt für alle Anregungen!
Und:
Ich bin freundlicherweise vom Administrator auf ein weiteres Forum aufmerksam gemacht worden, in dem ich eventuell besser aufgehoben bin mit meiner Fragestellung. Diesen Rat werde ich natürlich bald befolgen, was dazu führen könnte, daß sich dieser Thread mit der Zeit erledigt...
Schöne Grüße,
M.S.
Ich selbst bin elektroniktechnisch absolut im Land der Ahnungslosen anzusiedeln. Ich kann zu den Grundvoraussetzungen nicht viel sagen, außer:
Die Relais sollten lautlos arbeiten
Die Relais sollten ohne Probleme mechanisch zurückstellbar sein (wenn man per Hand die Register drückt, werden die Schaltungen ja verändert...)
Das System sollte ein kleines Display o.ä. zum Programmieren haben
Das System sollte natürlich stromsparend sein
Das System muß absolut sicher funktionieren (man kann sich vorstellen, was auf der Konzertbühne los ist, wenn nicht...)
Beim Einbau ins Instrument kann wie gesagt, der Fachmann aus der Pfalz (der Stradivari unter den Akkordeonbauern, keine Übertreibung!) behilflich sein. Meine Bitte um Hilfe erstreckt sich also erst mal nur auf die technische Beratung. Mehr kann gerne, muss aber nicht unbedingt.
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