Hallo Nicole,
Wien ist eine sehr schöne Stadt. Ich könnte mir locker vorstellen, dort zu leben
Frauen in der Elektronikwelt sind eher eine Seltenheit, obwohl diese Welt doch so zart ist. Viel Spaß darin
!
Zu Deiner Frage der Umladevorgänge:
eigentlich streiten sich die gelehrten, was das bedeutet und dabei ist das eigenltich relativ einfach. Wenn ein Kondensator von mir aus über einen Vorwiderstand R1 (sh Bild) an eine Gleichstromspannungsquelle V1 angeschlossen wird so kommt im ersten Augenblick zu dem maximal möglichen Strom in der Schaltung, da der leere Kondensator "hungrig" ist. Der strom ist nur durch den Vorwiderstand R1 und durch den eigenen Widerstand der Quelle (hier nicht mehr dargestellt, aber in Serie zu V1; wir vernachlässigen ihn hier mal einfach) begrenzt. Nachdem dieses Maximum erreicht wurde, da der Kondensator sich langsam auflädt, klingt der Strom wieder langsam ab, bis er irgendwann (sog. 5x Zeitkonstante: 5 x tau = 5xR1xC = 5 x 470Ohm x 1µF) Null ist und über den Kondensator die gleiche Spannung abfällt wie an der Quelle V1 = 5V. Das macht auch Sinn, denn links und rechts von den zwei erwähnten Widerständen herrscht das gleiche Potential und der strom ist somit Null. Das ist ein Beispiel für das Gleichgewicht, das jede Schaltung dieser Welt versucht zu erreichen. Damit ist die Kondensatorplatte, die an dem Pluspol der Quelle angeschlossen ist (A), positiv geladen und die Kondensatorplatte, die an dem Minuspol der Quelle angeschlossen ist (B), negativ geladen. Wir stellen uns jetzt vor wir hätten in dieser Anordnung den schalter S1, nachdem dieser Ladevorgang stattgefunden hat, zum Zeitpunkt t1 geöffnet. Gleichzeitig schließen wir den Schalter t2. Man sieht, dass die positiv geladene Platte (A) nun an dem negativen Pol der Quelle V2 steht. Der Kondensator "will" wieder sein Gleichgewicht erreichen, und es kommt zum Stromfluss vom positiven Pol der Quelle V2, über die Platte B, durch Kondensator, zur Platte A, über R2, zum negativen Pol der V2 zurück. Diesmal wird die Platte B positiv geladen und die Platte A negativ, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Man merkt aber, dass die Zeit diesmal viel länger ist, da R2 = 47kOhm => 5 x tau = 5 x 47kOhm x 1µF. Ein Umladevorgang hat stattgefunden mit wechselnder Polarität der Platten. Hätten wir ein Oszi angeschlossen mit der Spitze an der Platte A und der Masse an der Platte B, so hätten wir im ersten Fall eine positive Spannunggemessen und im zweiten Fall eine negative => aha! der Kondensator hat die Polarität gewechselt.
Was hat das ganze mit dem Multivibrator zu tun? Ganz einfach die Ähnlichkeit der Vorgänge:
Mann stelle sich vor T1 sperrt vor. Es kommt zu dem "hungrigen" Stromfluss von der 9V, über R1, C1 und die Basis von T2. dieser Impuls veranlasst, dass T2 öffnet und verhindert, dass gleichzeitig ein Strom über R4 und C2 stattfindet. Warum? die Kollektor-Emitter Strecke von T2 stellt für den Stromfluss über R4 die niedrigere Barriere als der Weg über C2 und die Basis von T1. Das bedeutet C2 muss sich gedulden, bis T2 sperrt. Das passiert dann, wenn über C1 (von 9V, R1...) kein Strom mehr fliessen kann (C1 geladen remember? aber Vorsicht das passiert nicht bis 9V, da T2 bereits früher sperrt). Wenn T2 sperrt, so "sieht" der Strom über R4 die niedriegere Barriere via C2 und die Basis von T1. Die Platte von C1 an dem Knoten zu R1 ist positiv geladen (ähnlich unseres ersten Beispiels) und die andere Platte an dem Knoten zu R2 negativ geladen. Da jetzt T1 offen ist, "sieht" plötzlich die 9V Quelle eine Möglichkeit des stromflusses über R2 (47kOhm), C1 und die Kollektor-Emitter Strecke von T1. Praktisch liegt die negativ geladen Platte von C1 an dem positiven Pol der 9V-Quelle und die positiv geladene Platte von C1 über die Kollektor-Emitter Strecke an dem negativen Pol der 9V-Quelle. Es passiert das was wir im oberen Beispiel untersucht haben, aber Achtung:
Der Kondensator kann nicht vollständig umgeladen werden, weil T1 sperrt, wenn über C2 kein Strom mehr fliesst.
Ich hoffe das hilft zusammen mit dem Link von Bernhard.
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