Taugen diese Tester etwas auch in den günstigen Geräten
Das ist weniger eine Frage des Preises, als ob überhaupt.
Generell lassen sich damit nur bipolare Kleinleistungstransistoren überschlägig prüfen; dabei wird die Stromverstärkung bei einem Messstrom von z.B. 1mA und geringer Spannung angezeigt.
Daß das bei einem Leistungstransistor, der für vielleicht für 5A und 80V gemacht ist, wenig Aussagekraft hat, dürfte einleuchten.
Ebenso erfährt man nicht, ob ein Transistor rauscht oder ob er bei hohen Frequenzen keine Verstärkung mehr hat.
Ich habe auch noch kein Multimter gesehen, dessen Transistortestfunktion etwas über andere als bipolare Transistoren hätte aussagen können, wie z.B. die heute oft verwendeten MOSFETs oder IGBTs, in weiterem Sinne z.B. auch Triacs.
Mittlerweile gibt es auch etliche "Dreibeiner", die zwar aussehen wie Transistoren, aber ein komplettes IC enthalten.
Hinzu kommt, daß nur bedrahtete Typen getestet werden können. Für die heute fast nur noch zum Einsatz kommenden SMD-Bauformen sind die in den DMM eingebauten Fassungen ungeeignet.
Ich ziehe es daher vor die Funktion eines Halbleiters in eingebautem Zustand zu beurteilen, und ihn nur bei Zweifeln auszubauen und speziell zugeschnitten Tests zu unterziehen.
P.S.:
Wie Stress resistent sind Transistoren, wenn es um die Temperaturen angeht, die entstehen, wenn man so ein Teil rauslötet, um es zu messen? Überstehen Transistoren allgemein solche Prozedur gut?
Bei Siliziumtransistoren gibt es i.A. keine Schwierigkeiten. Bei den alten Germaniumtypen sollte man vorsichtig sein. GaAs wird ein Bastler derzeit kaum in die Finger bekommen.
Generell sind die Transistoren (übrigens auch LEDs) mehr durch die Entladung elektrostatischer Spannung gefährdet als durch die Hitzeinwirkung beim Löten.
Die Hitze beinflusst meist auch weniger den Halbleiterchip als dessen Kunststoffumhüllung.
Diese dehnt sich in der Wärme stärker aus als das Silizium und dadurch kann es passieren, daß die feinen Drähtchen im Innern abreissen.