PC-Lüfter: Anlaufsteuerung

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

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PC-Lüfter: Anlaufsteuerung

Neuer Beitragvon CHOLTH am Donnerstag 1. November 2007, 22:09

Guten Abend zusammen!


Zu meinen elektrischen Kenntnissen: Ich bin Vollkaufmann und bin es gern – noch Fragen?

Zu meinem Problem:
In meinem PC ist folgender Lüfter auf dem CPU Kühler: 12V, 3 W (es können auch 2,16 W sein, ich finde verschiedene Angaben) (Sharkoon Silent Eagle 1000, Durchm. 120mm, blaue LED). Der Strom kommt vom Mainboard und die Spannung ist temperaturabhängig geregelt. Bei kaltem PC ist die Spannung zu niedrig, um den Lüfter anlaufen zu lassen. Kein Problem, sagen Hersteller und Foren. Denn durch die sich schnell erwärmende CPU wird die Spannung erhöht und der Propeller beginnt zu laufen. Soweit die Theorie. Der Lüfter weiß das aber nicht und steht still. Irgendwann geht dann der CPU-Temperaturalarm los. Seitenwand auf, Lüfter anschubsen und gut isses.

Ich habe den Lüfter schon an eine 12V Standleitung angeschlossen und klar geht er, aber etwas zu geräuschvoll.

Ich habe mir überlegt, ob man nicht mit wenig Aufwand etwas bauen kann, das entweder aus der Stromversorgung des Mainboards einmalig Energie aufbaut (Kondensatoren) und den Ventilator mit ca. 10V startet und danach mit dem weiterläuft was der Temperaturregler gut findet. Oder eine Lösung, die eine vorhandene 12V Leitung zum Starten verwendet und dann mit der Versorgung aus dem Mainboard weiterläuft (Rückschlagschutz 12V <--> 5V).

Am Ende brauche ich einen Schaltplan und eine Einkaufsliste (beides kaufmannstauglich).

Ich freue mich schon auf Eure Lösungsvorschläge!


Ciao

Olaf
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Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 1. November 2007, 23:43

das entweder aus der Stromversorgung des Mainboards einmalig Energie aufbaut (Kondensatoren) und den Ventilator mit ca. 10V startet und danach mit dem weiterläuft was der Temperaturregler gut findet
Das sollte in der Tat funktionieren.
Wo sitzt denn der Regler, bzw. kannst du prüfen, ob einer der Anschlüsse des Ventilators direkt mit GND oder+12V verbunden ist ?
anders
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Freitag 2. November 2007, 19:28

Hallo anders,

der Regler ist für mich nicht identifizierbar. Es wird wohl irgendein IC mit ein paar SMD-Komponenten außenrum sein, aber davon gibt es einfach zuviele.
Der CPU-Lüfteranschluß auf dem Board hat vier Pins, von denen drei durch den Ventilatorstecker belegt sind (1: GND = schwarz 2: +12V/Speed Control = rot 3: Sense = weiß 4: Speed Control = vom Lüfter nicht belegt)

Danke für Dein Interesse an meinem Problemchen.

Olaf
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 2. November 2007, 20:14

Wie heisst das Hauptbrett denn ? Vielleicht findet man im Internet, ob man etwas mit dem nicht belegten Pin4 machen kann. Ich möchte sowenig wie möglich ändern.

Ansonsten sollte folgendes funktionieren:
Code: Alles auswählen

+12V >--------(+)Elko(-)---+--(A)Diode(K)---+----> Lüfter(rot)
                           |                |
                           |                |
GND  >------(A)Diode(K)----+                |
                                            |
                                            |                                             
                                            |
Pin2 >-------(A)Diode(K)--------------------+



Dazu ist es nur erforderlich den roten Draht des Lüfters aufzutrennen und sich über eine weitere Leitung +12V direkt vom Netzteil zu holen.
Die restlichen Drähte des Lüfters bleiben da, wo sie sind.

Für den Elko würde ich 1000..2200µF 16V vorschlagen, für die Dioden kannst du irgendeine 1A-Gleichrichterdiode wie 1N4001...1N4007 verwenden.
anders
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Freitag 2. November 2007, 20:55

Hallo anders,

das Spiel "Sagen wir alles auf deutsch" gefällt mir:

Das "Hauptbrett" ist von der Firma "Milliarden achtmal Biss"und heißt 956P-DQ6 rev 2.0.

Muss in Deinem Schaltplan "Pin2" nicht "Pin 3" heißen?
1: Masse
2: +12V
3: Sense (das ist vermutlich der "Lüfter läuft nicht" Alarmgeber)

Wie gesagt, ich bin nicht gut mit Schaltungen. Habe bitte Nachsicht wenn ich jetzt Mist schreibe:

1. Das Problem ist doch, dass auf diesem +12V Pin eben keine 12V kommen, sondern viel weniger. Das macht ja der subversive Temperaturregler irgendwo im Untergrund.

2. Deine Schaltung ist doch nur eine Einschaltverzögerung, oder?
Egal wieviel Volt aus Pin 2 kommen, der ElKo lädt sich auf und läßt dann kontinuierlich die Ausgangsspannung durch. Wenn diese nicht ausreicht den Lüfter anlaufen zu lassen, dann ändert der dazwischen geschaltete Elko doch aus nichts, er erhöht ja nicht die Spannung auf der Leitung.

3. Der Anlaufanschub ist ja nur ein einzigesmal erforderlich. Selbst wenn in Deiner Schaltung sich der Kondensator schlagartig seiner gesammten Ladung entledigt und den Lüfter loslaufen läßt, dann würdensich der Vorgang laufend wiederholen. Und wir wollen den Lüfter ja nicht mit 12V Pulsen im Millisekundenabstand betreiben, oder ist das die Lösung?

Danke für Deine Mühe!

Olaf
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 2. November 2007, 21:24

Muss in Deinem Schaltplan "Pin2" nicht "Pin 3" heißen?
Das ist der Pin, den du in deiner Antwort als "2: +12V/Speed Control = rot" bezeichnet hattest.


Deine Schaltung ist doch nur eine Einschaltverzögerung, oder?
Nein, der Lüfter bekommt beim Einschalten erst mal einen gehörigen Tritt.

P.S.:
"und heißt 956P-DQ6 rev 2.0.
Sollte das nicht 965P-DQ6 rev 2.0 heissen ?
Immer diese Zeitverschwendung, weil die User nicht aufpassen. :evil:
anders
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Freitag 2. November 2007, 22:00

Hallo anders,

Ahhh sooo!

Lass es mich nochmal in meinen Worten beschreiben:

+12V kommt vom Netzteil (normalerweise gelb) und ist ungeregelt.
GND ist der Massekontakt des selben Steckers (schwarz).


Pin2 ist die temperaturgeregelte 12V Leitung (ca. 6V ... 12V) meines CPU-Lüfteranschlusses
Pin1: "GND", Pin3 "Sense", und Pin4 "unbelegt" werden nicht verändert.

Richtig so?


Ich habe noch nicht verstanden, warum der Kick nur einmal kommt.

1. Power on
2. Der ElKo auf der 12V Leitung läd sich auf, der Lüfter bekommt ca. 6V von Pin2 und startet noch nicht.
3. Der Elko ist voll geladen und entlässt dauerhaft 12V an den Lüfter. Dieser startet.
4. Ab hier sind dauerhaft 12V am Lüfter oder warum sollte die Schaltung auf die 6V Leitung zugreifen?


Wie macht die 12V-Leitung nach dem Startkick "zu" und übergibt die Dauerstromversorgung an variable Spannung aus Pin2?

Olaf
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 2. November 2007, 22:05

Richtig so?
Ja.
2. Der ElKo auf der 12V Leitung läd sich auf, der Lüfter bekommt ca. 6V von Pin2 und startet noch nicht.
Nein, der Ladestrom des Elkos über +12V wirft den Lüfter an.



Hattest du das im Bios richtig eingestellt ? Method=Legacy, Mode= Voltage
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Freitag 2. November 2007, 22:30

Hallo anders,

:oops:
P.S.:
Zitat:
"und heißt 956P-DQ6 rev 2.0.
Sollte das nicht 965P-DQ6 rev 2.0 heissen ?
Immer diese Zeitverschwendung, weil die User nicht aufpassen. Evil or Very Mad
:oops: 'tschuldigung!

Das BIOS ist genau so gesetzt. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut.

Ich werde morgen meinem Elektroniktandler das Geschäft seines Lebens bescheren und die vier Teile kaufen.


Danke für die Physiknachhilfestunde!

Olaf


Nachtrag: In meiner Restekiste ist ein Kondensator 1000 mikroF 35V und ein anderer 4700 mikroF 16V kann ich einen von den beiden verwenden?
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Neuer Beitragvon anders am Samstag 3. November 2007, 00:39

n meiner Restekiste ist ein Kondensator 1000 mikroF 35V und ein anderer 4700 mikroF 16V kann ich einen von den beiden verwenden?
Beide sind geeignet.
Mit dem 4700µF dreht sich der Lüfter ein paar Sekunden länger mit der hohen Drehzahl, bevor der Regler übernimmt.

Wenn du ins Geschäft gehst, schau mal, ob du da ein (Trimm-)Poti mit vielleicht 200..300 Ohm und mindestens 0,5Watt bekommst.
Wenn du das noch parallel zum Elko legst, kannst du die Grunddrehzahl des Lüfters etwas höher einstellen.
anders
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Donnerstag 8. November 2007, 23:05

@anders

Das wichtigste in Kürze: es funktioniert nicht.

ich habe die Schaltung auf einem Steckbrett und einem 9VBlock aufgebaut und es ging. Der ElKo 1000 mikroF/16V hat nicht gereicht, deswegen nun mit 4700mikroF/16V. Für den 5V Kreis habe ich einen 100 Ohm Widerstand eingefügt.


Nachdem Löten auf eine Lochrasterplatine (ohne Widerstand) und Einbau in den PC geht es nicht.
Der Lüfter bekommt überhaupt keinen Strom (LED leuchten nicht).

1. Die Diode ist richtig eingebaut
2. Evtl. habe ich die Dioden beim Löten verbrannt, wenn das geht.
Nach Austausch aller drei geht's immer noch nicht.
3. ELKO ausgelötet, auf Brett getestet, geht!

Die Dioden sind doch 1A, 50V. Kann es sein, dass sie mit einem 9V Block durchlässig sind, aber der Strom aus dem PC Mainboardanschluss nicht ausreicht irgendeine Schwelle zu überschreiten?

Olaf


Nachtrag: alle drei ausgelöteten Dioden funktionieren in dem Testaufbau tadellos. Ohne die 9V "Zündschleife" startet der Lüfter nicht, er zuckt nur. Wenn man ihn mit der Hand anschubst, bleibt er wieder stehen und zuckt. Nach dem Entfernen der 1N4001 aus dem 5V Kreis läuft der Lüfter zwar nicht an, bleibt aber nach dem Anschieben in Bewegung. Braucht eine Diode Strom?
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 9. November 2007, 15:15

Für den 5V Kreis habe ich einen 100 Ohm Widerstand eingefüg

Was hast du denn da zusammengerödelt, bei meinem Vorschlag gibt es keinen 5V Kreis ?
Poste mal den Schaltplan und ein Foto von deinem Aufbau.
anders
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Freitag 9. November 2007, 20:45

... und wehe es lacht einer ....

Ich habe nie behauptet, löten zu können.

Bild


Bauteilseite:
Bild


Lötseite:
Bild


LS mit BE eingezeichnet:
Bild


Ich hoffe, Du kannst damit was anfangen.


Danke

Olaf
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Neuer Beitragvon anders am Freitag 9. November 2007, 21:52

Es ist mir nicht ganz klar ersichtlich, wie die Leitungen an die diversen Stecker angeschlossen sind, aber mir scheint, dass die Schaltung keine Masseverbindung hat.
Diese führt vom Boardstecker zum Lüfter und zu der Diode, deren Kathode am Elko liegt.
Diese Masseverbindung ist wichtig, denn über sie wird beim Abschalten des PC der Elko entladen.

Wenn diese Masseverbindung fehlt, dann funktioniert die Schaltung genau einmal. Danach ist der Elko aufgeladen, und seine Selbstentladung bei abgeschaltetem PC dauert Tage.
anders
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Neuer Beitragvon CHOLTH am Freitag 9. November 2007, 23:56

Masse und Steckerbelegung waren die richtigen Stichworte!

Das lange schwarze Kabel, das ich durchtrennt und in die Schaltung geführt habe, ist das Massekabel des Lüfters! Ich muss das Gelbe nehmen - da sind die 5V ... 12V drauf!

Das probiere ich nachher gleich mal aus.


Du hast die Kondensatorentladung nach dem Abschalten erwähnt. Was hindert denn die Kondensatorladung daran ins Netzteil zurück zu fließen?

Olaf
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