Lenzsche Regel

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Lenzsche Regel

Neuer Beitragvon Mabu am Sonntag 10. Februar 2008, 11:11

Hallo,

ich habe eine Verständnisfrage zur Lenzschen Regel.

Wenn ich zB. eine Leiterscheife in einem Magnetfeld bewege, wird ein Strom induziert, der ein Magnetfeld erzeugt, welches dem bestehenden entgegengerichtet ist.

Ist es möglich, dass dieses erzeugte Magnetfeld größer ist als das schon bestehende?
Meiner Meinung nach sollte das von der Größe des Widerstandes des Drahtes der Leiterschleife abhängen.

Gruß
Mabu
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Neuer Beitragvon anders am Dienstag 12. Februar 2008, 02:23

Wenn ich zB. eine Leiterscheife in einem Magnetfeld bewege,
Die Bewegung reicht nicht aus, es muss sich der magnetische Fluss durch die Leiterschleife ändern. Das kann z.B. auch dadurch geschehen, dass die Leiterschleife ihre Fläche ändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Flusskompressionsgenerator


Ist es möglich, dass dieses erzeugte Magnetfeld größer ist als das schon bestehende?
Meiner Meinung nach sollte das von der Größe des Widerstandes des Drahtes der Leiterschleife abhängen.
Wenn man von dem oben erwähnten Verfahren einmal absieht, normalerweise nicht.
Wie du selbst schon schreibst, ist das erzeugte Feld dem Erregerfeld entgegengesetzt.
Den elektrischen Widerstand kann man völlig eliminieren, indem man einen Supraleiter verwendet und dann wird das erzeugte Magnetfeld genauso stark wie das erzeugende: Innerhalb der Leiterschleife addieren sich beide zu 0, dort existiert also kein Magnetfeld mehr, alle Feldlinien werden aus dem Supraleiter verdrängt und dann ist auch nichts mehr da, was sich ändert.
Genauer gesagt, ändert sich das beim Eintritt der Supraleitung in der Leiterschleife vorhandene Magnetfeld nicht mehr.

Davon macht man z.B. bei supraleitenden Magneten Gebrauch:
Eine Spule aus dünnem supraleitenden Draht wird mit einer ziemlich geringen Spannung bis zu einem gewissen Wert aufmagnetisiert. Wegen der Induktivität und den typischerweise sehr hohen Magnetfeldstärken (z.B. 15T ) dauert das durchaus mehrere Stunden.
Wenn das gewünschte Magnetfeld erreicht ist, senkt man die Klemmenspannung auf 0 und schliesst die Spulenenden mit einem supraleitenden Schalter kurz. Das Magnetfeld der Spule bleibt dann über Jahre ungeschwächt erhalten, sofern nicht etwas unvorhergesehenes wie etwa der Ausfall der Kühlung geschieht.

Der erwähnte supraleitende Schalter besteht ebenfalls nur aus supraleitendem Draht, mit dem die Enden der Magnetspule "kurzzgeschlossen" sind.
Anfangs ist er nicht gekühlt, also auch nicht supraleitend, und die anliegende Spannung sorgt durch die Eigenerwärmung dieses Widerstands dafür, dass er auch nicht supraleitend wird.
Wenn man dann die Klemmenspannung auf 0 senkt, kühlt sich der Draht ab, wird supraleitend - und fertig ist der perfekte Kurzschluss.
anders
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