Unter "Duspol" verstehe ich die traditionelle Bauform mit dem knurrenden Geräusch bei Betätigung des Drucktasters und der Glimmlampe zur Anzeige der "Unheimlichkeitsspannung".
Diese Geräte ziehen einen so hohen Strom, dass bei Betrieb gegen Erde ein 30mA-FI rausfliegt, 300mA bleibt drin.
Nur durch diese Belastung kann sichergestellt werden, dass eine Leitung wirklich spannungsführend ist. Liegt eine Hochohmigkeit vor, z.B. vergammelte Steckverbindung, würde die Glimmlampe noch Spannung anzeigen, aber unter Last würde die Spannung zusammenbrechen. Auch eine nicht beschaltete Ader in einem Kabel kann bei ausreichender Länge induktiv / kapazitiv eine Spannung besitzen, die anzeigbar ist, wenn das Mess- oder Prüfmittel hochohmig genug ist. (Lügenstift, Unheimlichkeitsspannung
)
Eine Funktionsbeschreibung für den Duspol kann ich nur vage angeben, ich werde keinen dafür zerlegen, Wiki half mir auch nicht weiter.
Im Prinzip sitzt in dem Gerät eine stromdurchflossenen Spule, in die ein Eisenkern eintaucht. Der Kern wird durch eine Feder aus der Spule herausgedrückt. Je höher der Strom, desto weiter wird der Eisenkern in die Spule hineingezogen. Ein an dem Eisenkern angebrachter Zeiger zeigt die für den Stromfluss erforderlichge Spannung an. Mit anderen Worten: In Wirklichkeit wird ein Strom gemessen, da wir aber einen konstanten Widerstand haben, ergibt sich aus dem Strom auch die Spannung.
Da die Spule allerdings einen induktiven Widerstand darstellt, ist die ganze Geschichte frequenzabhängig, geht also nur für 50Hz.
Den heutigen elektronischen Duspolen traue ich nach einer negativen Erfahrung nicht mehr über den Weg.
Nachtrag:
Mein Duspol trägt die Beschriftung:
110 ... 750 V
0,03 ... 0,21 A
ED 30 s
Daraus errechne ich 3,6 KOhm und max. 160 W, das wird bei max. 30s schon ganz lecker warm in der Hand!