frequenzumrichter

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frequenzumrichter

Neuer Beitragvon dian am Sonntag 18. Dezember 2011, 16:58

hallo allerseits

nach langer zeit habe ich mich mit meinen frequenzumrichtern befasst und habe das erste mal an ihnen herumgemessen. nun bin ich etwas verwirrt. zur verwirrung trägt bei, dass es mittlerweile offensichtlich umrichter gibt, die aus 1 x 220v 3 x 400v machen.

also nehme ich einen 1 x 220 v umrichter und hänge einen 3-fasen motor an. messung bei 50 hz:

u-v: 400v
v-w:360v
u-w:370v

u-n:230v
v-n:140v
w-n:230v

werte schwanken beträchtlich. bei 100hz sinkt spannung u-w gegen 300v.

dann hänge ich einen 220v motor an (doppelkondensator). umrichter ist laut hersteller dafür geeignet. welche überaschung: werte zwischen 200-700v(10-100 hz), jetzt steigt die spannung mit der frequenz. bei 50 hz: p-p = 310v, p-n =375v.

dann messe ich den umrichter, der seit jahren an der drehbank funktioniert, auch 1 x 220v:

p-p 10 hz: 100v
p-p 50hz: 50v
p-p 100hz: 0-60v wild schwankend

so, die messungen habe ich mit zwei multimetern gemacht, ein billiges, ein teures.

kann mir das jemand erklären? ist ein multimeter für diese messungen ungeeignet (dachte, da kommt etwas sinusförmiges aus den geräten), oder leide ich an vor weihnachtlichen halluzinationen?

kommt aus dem ersten umrichter etwa doch 3 x 400v raus und mus ich den motor in stern schalten? wie verträgt der 230v motor 700v? (wird auch nach 10 min nicht warm)?

den 3 x 400 input umrichter habe ich nicht mehr gemessen, konnte den passenden stecker gerade nicht finden.
dian
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon der mit den kurzen Armen am Sonntag 18. Dezember 2011, 20:14

mit dem DMM mist du da MIST. Das Signal des FU ist eine Folge längenmodulierter Rechteckimpulse und wird erst durch den Motor sinusähnlich. Wenn du die Spannung richtig messen willst benutze ein herkömmliches Zeigerinstrument oder schau dir die Spannungen mit dem Oszillographen an!
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon BernhardS am Montag 19. Dezember 2011, 07:26

Hallo,

ich hab mit erst kürzlich mal den Ausgang eines FU mit dem Oszilloskop angeschaut. Das musst Du nicht unbedingt selbst machen, bei der Spannung sollte man in diesen Dingen schon geübt sein.
Was da rauskommt ist vom angeschlossenen Motor abhängig. Ich habe zum FU das Programmiergerät und kann daher die Parameter verstellen.
In der Standarteinstellung war es eine steile dreiviertel Sinushalbwelle die dann in eine flache Schulter überging in der manchmal sogar ein kleiner Wiederanstig war. Durch geduldiges Probieren ist es dann sinusähnlicher geworden - aber wiklich nur ähnlich.
Ich hab das deswegen gemacht, weil der Motor mit dem FU zunächst noch nichtmal die Nenndrehzahl erreicht hat (es ist ein Impulsgeber auf der Motorwelle) und eigentlich die Drehzahl bis 65 Hz gewünscht war.

Also: Messen kommt von Mist. Die Meßgeräte sind auf Sinus ausgerichtet, mit steigendem Preis kommen sie auch immer besser mit nicht-sinusförmigen Wellenformen zurecht. Im Bayern des 21. Jahrhunderts: You get what you pay for.

Bernhard
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon dian am Montag 19. Dezember 2011, 16:36

hallo

ist das sicher, mit dem analogen multimeter? dann würde ich eines anschaffen.
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon Alte Fritz am Montag 19. Dezember 2011, 18:11

Moin,

dies ist ein sehr gutes Multimeter (analog) - Metraport 3A

Grüße
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon dian am Montag 19. Dezember 2011, 19:24

danke für den tipp, aber bei dem preis muss ich passen. ich dachte, bereits das voltcraft vc2626 ( 48.- sfr) sei teuer. na ja, das herummessen an den umrichtern ist aus reinem spass.
dian
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon anders am Dienstag 20. Dezember 2011, 22:48

Da die FU primär ja zum Betrieb von Motoren gedacht sind, ist die Spannungsform recht nebensächlich und ein Voltmeter, wie auch immer, nur von geringem Nutzen.
Der Strom ist es, der die Kräfte im Motor erzeugt, und aufgrund der Wicklungsinduktivität entsteht die Stromkurve durch eine starke Mittelung der Spannungskurve.

Zweckmäßigerweise mißt man also den Strom entweder direkt oder mittels eines Stromwandlers.
Ein Oszilloskop hat einen einwandfreien Frequenzgang, der nötig ist um auch die Oberwellen des nichtsinusförmigen Signals richtig zu berücksichtigen.
Zweckmäßigerweise lässt man sich dann den Effektvwert anzeigen, bzw. verwendet ein solches Amperemeter (Weicheisen!), denn sowohl die Magnetkräfte als auch die Erwärmung der Wicklung durch ohmsche Verluste sind vom Quadrat der momentanen Stromstärke abhängig.
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon dian am Mittwoch 21. Dezember 2011, 18:32

hallo

habe also ein analog gerät gekauft und gemessen.

3 x 380 out: p/p 380v, fällt mit frequenz von 50 hz runter auf null, über 50 hz bleibt es konstant.

p/n ca. 300v, verändert sich mit frequenz nicht.

3 x 230 out: p/p 230v, fällt mit frequenz von 50 hz runter auf null, über 50 hz bleibt es konstant.
p/n ca.350v, verändert sich mit frequenz nicht.

gibt es für diese messungen eine erklärung oder ist das wieder mist?
dian
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon anders am Donnerstag 22. Dezember 2011, 01:40

Wie ich oben schon schrieb kann, je nach Kurvenform, eine Spannungsmessung ziemlich mistig sein, aber der Abfall unterhalb von 50Hz ist erklärlich:
Das wird das Resultat einer eingestellten Strombegrenzung sein, denn der Blindwiderstand der Spulen ist ja auch umso geringer, je niedriger die Frequenz ist.
Wenn der Strom dann nicht steigen kann, sondern konstant bleibt, fällt eben die Spannung.
Das ist nichts anderes als das Ohmsche Gesetz bei Wechselstrom: U=Z*I
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Re: frequenzumrichter

Neuer Beitragvon dian am Donnerstag 22. Dezember 2011, 12:56

einverstanden, das ist ja das einzige plausible, ausser noch die konstante spannung über 50 hz. aber alles andere?

gruss
dian
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