von anders am Samstag 27. April 2013, 19:17
Nicht immer ist die simpelste Schaltung auch die Beste.
Bei dir krankt es gleich an mehreren Stellen:
Deine 8V 300mA Glühlampe stellt einen recht niedrigen Arbeitswiderstand von 27 Ohm dar.
Wenn sie schon eine Weile leuchtet!
Wenn sie aber kalt ist, ist der Widerstand des Glühfadens etwa um den Faktor 10..15 geringer, d.h. der Kollektorwiderstand beträgt dann nur noch etwa 2 Ohm.
Das würde bedeuten, daß im Einschaltmoment ein Kollektorstrom von etwa 4A fliessen könnte.
Soweit kommt es aber nicht, da einerseits der BC337 gar nicht mit derartigen Strömen betrieben werden darf, und er andererseits bei so hohen Strömen auch keine Verstärkung mehr hat.
Sogar im Moment, in dem du die Spannung anlegst, die Kondensatoren also noch ungeladen sind, überschreitest du spielend die 200mA, die als maximaler Basisstrom zulässig sind.
Der andere Faktor, der das Anschwingen verhindert, sind deine recht hohen 51k Widerstände. Bei den maximal daran auftretenden 8,3V fliessen dort gerade mal 160µA.
Selbst wenn man dem Transistor eine Stromverstärkung von 300 unterstellt, ergibt das gerade einmal einen Kollektorstrom von knapp 50mA.
Das reicht also bei weitem nicht, um die Glühlampen aus ihrer Niederrohmigkeit zu erwecken.
Was also beim Einschalten deiner Schaltung passiert ist etwa folgendes:
Es fliesst ein momentaner Basisstrom in der Größenordnung von vielleicht 2A, und wenn der Transistor dann noch nicht kaputt ist, laden sich die Elkos sehr schnell gemäß der Zeitkonstante von 100µF * vielleicht 5 Ohm (weil die Lampn ja etwas warm werden) also in weit weniger als 1ms auf.
Damit ist die Show vorbei, bevor sie begonnen hat, und danach fliessen durch jeden Transistor nur noch die knapp 50mA.
Damit diese Schaltung funktionieren kann, müsste man sie also mit wesentlich kräftigeren Transistoren ausrüsten, die Widerstände erheblich verkleinern uin dementsprechend die Elkos vergrößern.
Da das teuer wird, geht man normalerweise einen etwas anderen Weg, und baut einen derartigen Multivibrator kleiner Leistung und steuert damit Leistungstransistoren an, die kräftig genug sind für die zu erwartenden Lastströme.