Grüße.
zuerst Netzteil am Laptop, erst danach Netzeil an den Strom anschließen. Sonst, wenn umgekehrt, würden sich Kondensatoren im Netzteil evtl. zu stark aufladen und beim Anschluss am Notebook dieses beschädigen
Das ist ein wenig unglücklich ausgedrückt oder etwas entstellt zitiert, aber prinzipiell nicht falsch.
Fakt ist, dass Schaltnetzteile zunehmend keine sekundärseitig eingreifende Strombegrenzung mehr haben. Die Strombegrenzung beruht vielfach allein auf der Leistungsgrenze des Wandlertrafos. Was realisiert wird, ist eine Kurzschlussfestigkeit durch Überwachung des in der Primärwicklung fließenden Stroms. Dieserlei Vereinfachungen im Design findet man durch die Bank sowohl bei einfachen Netzteilen, billigsten Nachbauten als auch Original-NT.
Wenn man so ein Netzteil dann aus dem Leerlauf heraus, also mit komplett auf Nennspannung aufgeladen Elkos, an einen Verbraucher anschließt, dann kann und wird im ersten Moment ein deutlich höherer Strom fließen, als das Netzteil dauerhaft zu leisten im Stande wäre. Der Stromstoß beim Verbinden wird wegen der fehlenden sekundärseitigen Strombegrenzung nur durch den Widerstand der Zuleitung, des Steckverbinders am Laptop, dem Innenwiderstand des Verbrauchers, und nicht zuletzt Innenwiderstand der Ladeelkos im Netzteil bestimmt. Und gerade letzterer ist bei neuwertigen Elkso deutlich geringer, als bei alten, weichgekochten Elkos.
Und für den Fall, dass jetzt jemand fragt, für wen der Einschaltstromstoß so schädlich sein sollte; Tantale Elkos. Gerade wegen ihrer kleinen Bauform bei hoher Kapazität sind sie sehr beliebt in miniaturisierten Geräten. Nur leider vertragen sie keine Wechselstrombelastung; und dazu zählt neben dem s.g. Ripple in Schaltwandleranwendungen auch das Laden und Entladen mit hohen Stromspitzen. Tantalelkos, die durch Verpolung oder bei einer Stromspitze durchschlagen mutieren zum Feuerwerk.
Somit ist der Tip das Netzteil zuerst mit dem Verbraucher zu verbinden, und dann erst in die Steckdose zu stecken, gar nicht so weltfremd, wie es manche gern hätten.
Ob das auf den Fotos jetzt die Überreste eines Tantalesen sind, oder doch eher eines MLCC, lasse ich mal dahin gestellt. Auch ob die Leiche überhaupt direkt am Netzteilanschluss hängt.- Der Si7716A Mosfet und sein Kumpel daneben lassen mich anderes vermuten. Zumindest muss hier, wenn das keine Tantale Brandbombe war, hoher Strom geflossen sein. Mehr als so ein lumpiges Netzteil aufbringt.
Man kann das pöhse pöhse China-Netzteil und das Originalteil ja mal zum Elektriker bringen und ihn bitten die Strombelastbarkeiten zu testen. Sofern sich zeigt, dass das Chinateil auch eine Leistungsgrenze hat, die es als Schweissgerät unbrauchbar machen, dürften alle Verdächtigungen in diese Richtung haltlos sein.
mfG