Die Nachteile sind:
- Eigenerwärmung durch den Meßstrom
- Nicht lineare Kennlinie
- mechanisch empfindlich
- aufwendige Verdrahtung (richtig Messen kann man nur in 4-Leiter Schaltung)
Verwechselst du da nicht etwas?
- Die Eigenerwärmung durch den Meßstrom ist bei einem Pt1000 recht bescheiden, wenn man den Speisestrom nicht zu hoch wählt. Außerdem ist sie ziemlich konstant, weil sich der Widerstand nur wenig ändert. Die Eigenerwärmung kann man sicher unter 1°C halten.
Das sollen ja keine Präzisionsmessungen werden.
- Die Linearität von Metallwiderständen überhaupt, also auch von Platin, ist im hier interessierenden Temperaturbereich auch recht hoch, so daß man oft keine spezielle Linearisierung benötigt.
Über den hier interessierenden Temperaturbereich von 0°C..100°C entspricht die Abweichung durch das quadratische Glied der Kennline nur 1,5°C. Mit einer sorgfältigen Schaltungsauslegung, aber noch ohne Linearisierungsschaltungen, kann man daraus einen maximalen Temperaturfehler von +/- 0,4°C machen.
Außerdem betrifft dieser und der Fehler durch Eigenerwärmung ja alle Fühler gleichermaßen, wodurch die Aussagekraft der Messungen nicht leidet.
Ich habe den Eindruck, daß du das mit Halbleiterfühlern, PTCs oder NTCs, verwechselst.
-Mechanisch empfndlich kann je nach Bauform stimmen, aber hier sind sie ja keinen großen Beanspruchungen ausgesetzt und darüber hinaus durch ein 10cm dicke Schaumstoffschicht geschützt.
-Die 4-Leiter-Meßtechnik braucht man hier auch nur für Präzisionsmessungen, oder wenn man mit schlechten Kontakten im Zuge der Leitungsführung rechnet.
Ein Widerstand von 4 Ohm entspricht bei einem PT1000 einem Temperaturfehler von gerade mal 1°C.
4 Ohm sind aber schon arg viel; sie entsprechen einer 2x 0,75mm2 Kupferleitung von 84 m Länge.
Das Hautproblem der Platinwiderstände ist der Preis und das relativ geringe Meßsignal, welches man ordentlich verstärken muß, bevor man etwas damit anfangen kann.
Möglicherweise sind auch Thermometer ICs von Interesse.
In jedem nicht gerade uralten PC-Mainboard sind solche ICs enthalten, die einen fertig digitalisierten Temperaturmeßwert abliefern, und schon erheblich länger gibt es von National Semiconductor (jetzt TI) ICs, die eine der Temperatur proportionale Spannung in Höhe von 10mV/°C liefern.