Störungen durch Drehzahlregler

[Robertosat]

Hallo!
Mein Vorhaben ist es, den elektronischen Drehzahlregel eines Ventilators mittels IP-Schaltsteckdose ein- und auszuschalten. Dazu setze ich mittlerweile mit frustranem Erfolg das dritte Modell an Schaltsteckdose an. Jede dieser Dose verliert nach einer bestimmten Laufzeit ihre Funktionalität. Eine kurze Unterbrechung der Stromzufuhr belebt diese jeweils wieder.
IMHO muss der Drehzahlregel die Störquelle sein, da alle 3 Dosen mit anderen angeschlossenen Endverbrauchern klaglos funktionieren. Auch machen andere baugleiche Schaltseckdosen, die an derselben Steckdosenleiste angesteckt sind, keine Probleme.
Was kann ich bitte tun?
Robert

[BernhardS]

Hallo,

Drehzahlregler und IP-Schaltsteckdose verwenden intern elektronische Schaltelemente z.B. TRIAC´s. Die unterbrechen den Stromfluss jeweils einen definierten Zeit der Sinuswelle. Der Drehzahlregeler mehr, die Schaltsteckdose "eigentlich" nicht, aber in der Praxis halt doch für einen winzigen Sekundenbruchteil.
Von solchen Schaltungen kann man nicht zwei hintereinander betreiben. Die Unterbrechung verändert die Sinuswelle, das nächste Gerät braucht aber eine intakte Sinuswelle um seine Schaltzeitpunkte zu finden.

Eine pragmatische Lösung ist: In der IP-Schaltleiste steckt ein kleines Steckernetzteil, möglichst altmodisch mit Trafo und daran hängt ein einfaches Relais das den Drehzahlregler schaltet.
Ansonten muss man halt filtern, so daß es wieder sinusähnlicher wird. Ich empfehle gern eine aufgerollte Kabelrolle als Filter. Falls gerade greifbar (kann man ja auch ausleihen) kannst Du ja zwischen IP-Schaltleiste und Drehzahlregler mal eine möglichst große Kabeltrommel schalten. Wenn es hilft, dann kannst Du ein "richtiges" Netzfilter reinsetzen.

Bernhard

[Robertosat]

@Bernhard

Einleitend möchte ich mich für die ausführliche Antwort bedanken.
Deinen Tip mit der Kabeltrommel werde ich gleich heute abend ausprobieren.

Sehr elegant erschiene mir der Einsetz des Netzfilters AUTH EMZ 501
http://www.auth-nachrichtentechnik.de/netzfilter.html
Könnte/Sollte dieses Teil meine Probleme beseitigen?

Robert

[BernhardS]

Hallo,

grundsätzlich wird ein Netzfilter den Zustand verbessern. Ohne Meßtechnik ist der Rest Versuch und Optimierung.
Ein Filter schaut etwa so aus:

Filter.jpg

Störungen sind Hochfrequenz. Nach einem fehlenden Teile der Sinuswelle kommt eine Kante, die lässt sich auch als Hochfrequenz beschreiben.

Längs muss der Strom durch Spulen, da geht Hochfrequenz schlecht durch - schon mal gut. Bei der Kante lässt die Spule nur eine begrenzte Anstiegsgeschwindigkeit zu. Die Kante wird also abgerundet. Du erinnerst Dich: die Form der Sinuswelle muss wieder her - oder zumindest so was Ähnliches.
Quer sind Kondensatoren angeordnet. Die lassen bei Wechselstrom einen Stromfluss zu. Bei der Netzfrequenz ist das sehr wenig, bei höherer Frequenz deutlich mehr. Das Ding verbraucht leider ein bißchen Strom. Jedes Filter, und die Unterhaltungselektronik ist voll davon, kostet Dich ein paar Euro im Jahr. Es "verbraucht" aber auch die Hochfrequenz - die wird an der Stelle also wirklich weniger.
Weitere Kondensatoren leiten HF gegen den Schutzleiter, also gegen Erde ab. Daß es keine echte Erdverbindung ist, sondern der Schutzleiter dafür zweckentfremdet wird ist eine Schwachstelle. Das kann Probleme geben, Störungen in dummen Fällen auch ausbreiten. Hier spielt auch der Unterschied zwischen verschieden guten Netzfiltern.

Bernhard

[Robertosat]

Hallo!

Seitdem ich dem Drehzahlsteller einen Netzfilter vorgesteckt habe, hat sich vieles zum
Positiven gewendet. Die IP-Schalsteckdose funktioniert klaglos, der DLAN-Router ist nicht
mehr abgestürzt und der Receiver mit Internet-Radio & DNLA funktioniert endlich wie er sollte.

Alos nochmals
Vielen Dank

Robert

N.B. Sollte sich wieder Gegenteiliges einstellen, werde/darf ich natürlich berichten.