Hallo Karl Heinz,
vom Prinzip her hast du natürlich recht. Das ist die uralte Schulbuchweisheit.
Nur die Praxis geht da nur indirekt mit. Man hat bei Wickelkondensatoren und natürlich auch bei Kompoundmaterialien enorme Fortschritte gemacht. Gerade bei Elkos ist die Kapazität nicht mehr von der sichtbaren rechnerischen Plattengrösse abhängig sondern von der Oberflächenrauheit der nachbearbeiteten Folie und der somit wirksamen Gesamtoberfläche.
Oder nimm nur mal das Häufchen Aktivkohle mit seiner unvorstellbar grossen inneren Oberfläche in einem "Goldcap" welches diesen als Kompoundkondensator mit gerade mal 2ccm Rauminhalt in den echten "Fahradbereich"
puscht. Habe hier gerade einen mit 4,7 Farad liegen.
Damit wollte ich in meinem letzten Beitrag lediglich darauf hinweisen, dass heute bei einem modernen Blitzelko die Kapazität nicht mehr an der Baugrösse abschätzbar ist.
Der Plattenabstand gilt auch nur für Luft und heutzutage sollte man eher von der Isolationsfestigkeit des als Dielektrikums verwendeten Materials sprechen. Ein Polykarbonatwickel gilt so als das Beste was wir zu bieten haben, lässt sich aber nicht so miniaturisieren, weil das Material nicht so gut zur Folienherstellung geeignet ist und trägt daher mehr auf und wird aus Kostengründen auch nur dort eingesetzt wo man es unbedingt braucht.
Bei den Scheibenkondensatoren fällt das ja noch viel mehr auf, was ein ausgebufftes Keramikdielektrikum schafft. Oder deckt es sich mit der Schulbuchweisheit, dass ein Kondensator mit 1 cm Durchmesser und 1 mm Plattenabstand auf 100 Nanofarad kommt ?
Nimms mir nicht übel, aber durch deinen Beitrag fühlte ich mich ein klitze-kleines bischen provoziert.
Grüsse aus GR
Lothar