Transistorenprüfer/-tester

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Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon Jacks am Sonntag 16. März 2014, 12:52

Hallo!

Es gibt Multimeter, die auch über Transistoren-Tester verfügen. Taugen diese Tester etwas auch in den günstigen Geräten oder ist davon abzuraten? Welche Werte kann so ein Tester in einem Multimeter prüfen?
Ich habe schon einen guten Multimeter, brauche nur etwas um Transistoren zu testen, deshalb will ich nicht unbedingt viel Geld ausgeben.

Meine zweite Frage ist etwas allgemeiner. Wie Stress resistent sind Transistoren, wenn es um die Temperaturen angeht, die entstehen, wenn man so ein Teil rauslötet, um es zu messen? Überstehen Transistoren allgemein solche Prozedur gut?

Würde mich über fachkundige Hilfe sehr freuen,

Viele Grüße,

Robert.
Jacks
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Re: Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 16. März 2014, 14:12

Taugen diese Tester etwas auch in den günstigen Geräten
Das ist weniger eine Frage des Preises, als ob überhaupt.
Generell lassen sich damit nur bipolare Kleinleistungstransistoren überschlägig prüfen; dabei wird die Stromverstärkung bei einem Messstrom von z.B. 1mA und geringer Spannung angezeigt.
Daß das bei einem Leistungstransistor, der für vielleicht für 5A und 80V gemacht ist, wenig Aussagekraft hat, dürfte einleuchten.
Ebenso erfährt man nicht, ob ein Transistor rauscht oder ob er bei hohen Frequenzen keine Verstärkung mehr hat.
Ich habe auch noch kein Multimter gesehen, dessen Transistortestfunktion etwas über andere als bipolare Transistoren hätte aussagen können, wie z.B. die heute oft verwendeten MOSFETs oder IGBTs, in weiterem Sinne z.B. auch Triacs.
Mittlerweile gibt es auch etliche "Dreibeiner", die zwar aussehen wie Transistoren, aber ein komplettes IC enthalten.

Hinzu kommt, daß nur bedrahtete Typen getestet werden können. Für die heute fast nur noch zum Einsatz kommenden SMD-Bauformen sind die in den DMM eingebauten Fassungen ungeeignet.

Ich ziehe es daher vor die Funktion eines Halbleiters in eingebautem Zustand zu beurteilen, und ihn nur bei Zweifeln auszubauen und speziell zugeschnitten Tests zu unterziehen.

P.S.:
Wie Stress resistent sind Transistoren, wenn es um die Temperaturen angeht, die entstehen, wenn man so ein Teil rauslötet, um es zu messen? Überstehen Transistoren allgemein solche Prozedur gut?
Bei Siliziumtransistoren gibt es i.A. keine Schwierigkeiten. Bei den alten Germaniumtypen sollte man vorsichtig sein. GaAs wird ein Bastler derzeit kaum in die Finger bekommen.
Generell sind die Transistoren (übrigens auch LEDs) mehr durch die Entladung elektrostatischer Spannung gefährdet als durch die Hitzeinwirkung beim Löten.

Die Hitze beinflusst meist auch weniger den Halbleiterchip als dessen Kunststoffumhüllung.
Diese dehnt sich in der Wärme stärker aus als das Silizium und dadurch kann es passieren, daß die feinen Drähtchen im Innern abreissen.
Zuletzt geändert von anders am Sonntag 16. März 2014, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon Jacks am Sonntag 16. März 2014, 15:44

Danke Anders!

Es kann also sein dass ein bipolare KL-Transistor den Test mit dem oben genannten Tester bestehen und dennoch rauschen kann? Damit hast du meinen teuflischen Plan zunichte gemacht. :mrgreen: Jetzt muss wohl doch zu einer Reparaturwerkstatt rennen. :wink:

Grüße!
Zuletzt geändert von Jacks am Sonntag 16. März 2014, 15:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 16. März 2014, 15:51

Hallo,

neuerdings dürfen solche Geräte nicht mehr verkauft werden - wenn es irgendwo noch welche gibt: zugreifen.

Die Begründung von denen die es immer gut mit uns meinen und uns keinen eigenen Verstand zutrauen: Es könnte ja vorkommen, daß die Nachkommen mit dem Einkommen ihrer Vorkommen nicht auskommen und deshalb umkommen - Nein, das war es nicht.

Nochmal: Es könnte ja vorkommen, daß ein Transistor in der Prüfbuchse steckt, jemand aber spontan plötzlich Netzspannung messen möchte, mit einer Hand die Prüfspitze an 230V legt, jetzt an den Transistor denkt, diesen mit der anderen Hand rauszieht und dabei umkommt - so wars.

Die Tester zeigen die Stromverstärkung an. Das ist eine Zahl zwischen etwa 50 und 500. Dann hat man einen "normalen" NPN oder PNP Transistor vor sich und auch die Anschlüsse richtig getroffen. Wenn nur 10 angezeigt wird, dann ist der Transistor auch in Ordnung. Er steckt aber verkehrt herum in der Buchse, wobei die Basis schon mal richtig ist.
Mehr kann das Ding nicht - mehr braucht ein Bastler aber auch erstmal nicht.

Die Bauteile haben schon eine spezifizierte Lötzeit - geh mal vereinfacht von 6 Sekunden aus.

Bernhard
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Re: Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon Jacks am Sonntag 16. März 2014, 16:58

BernhardS hat geschrieben:Die Tester zeigen die Stromverstärkung an.


Vollständigkeitshalber: Läßt sich aus dieser Messung herleiten, ob ein Transitor kaputt ist oder nicht? Und wenn, dann wie? Ich muss wohl die techn. Daten des Transistors wissen um vergleichen zu können. :?:
Jacks
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Re: Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon anders am Sonntag 16. März 2014, 18:17

"Kaputt" bemerkt man meist auch anders.
Schwierig wird es bei der Frage, ob ein Transistor schlecht ist.
Dies wird man anhand einer Messung, die unter völlig anderen Bedingungen abläuft, als sie Datenblatt spezifiziert sind, oft nicht beantworten können.
Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben: Ob der Transistor, der für 80V spezifiziert ist, nach einer Überlastung nun schon bei 30V schlapp macht, kannst du mit solch einem primitiven Test nicht feststellen.
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Re: Transistorenprüfer/-tester

Neuer Beitragvon BernhardS am Sonntag 16. März 2014, 20:20

Du kannst den Tester auch leicht selbst aufbauen.

Einfach eine kleine Konstantstromquelle mit einem BF245 und dem passenden Widerstand, die 10µA liefert.
Diesen Strom speist man in die Basis ein und mißt den resultierenden Strom durch den Transistor. Nichts anderes machen die Geräte auch nicht.
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