spaceball hat geschrieben:das heißt, die 9 Volt beziehen sich auf den eigenen - pol der batterie und sind eine relative angabe? gibt es aber dennoch am + pol einen elektronenmangel und am - pol einen überschuss? wenn ja, dann müssten die elektronen den drang zum ausgleichen haben und desshalb den überschuss, bzw. den mangel des pol der anderen batterie ausgleichen!
danke für die ausführlichen antworten!
spaceball
ps: sorry für mein brett vorm kopf!
Grüß Dich spaceball, da bist Du ja wieder!
Diese Frage von Dir schlägt in eine ähnliche Kerbe wie die mit dem Kondensator.
Zu Deiner jetzigen:
1. Potentialangaben sind IMMER relativ! Eine Spannung herrscht stets zwischen zwei Punkten. Manchmal definiert man einen ausgezeichneten Punkt als Referenzpunkt E, damit man nicht immer sagen muß: Zwischen A und E liegt eine Spannung von 5V, zwischen B und E eine Spannung von -7V.
Man sagt dann: Punkt A hat ein Potential von 5V und Punkt B eines von -7V. Diese Angabe ist strenggenommen immer nur vollständig, wenn man den Referenzpunkt dazu angibt, was manchmal einfach stillschweigend als klar vorausgesetzt wird: Der Referenzpunkt E ist meistens Masse oder Erde und meistens wissen alle Beteiligten, wo das liegt.
2. Zwei Batterien:
Was macht eine Batterie? Sie versucht aus IHREM Minuspol Elektronen herauszuschieben und genau so viele gleichzeitig an IHREM Pluspol einzusammeln. Sie kann nur dann Elektronen aus IHREM Minuspol herausschieben, wenn sie diese (oder zumindest genau so viele) gleichzeitig an IHREM Pluspol wiederbekommt.
Schließt Du nun an den Minuspol einer Batterie irgendeinen Gegendstand an (völlig egal ob das ein Pluspol einer ANDEREN Batterie ist oder ein Nachttopf oder eine Ritterrüstung...), dann fließen keine Elektronen, wenn nicht irgendwie ein leitender Pfad zum Pluspol der ERSTEN Batterie gelegt wird, denn dann kann diese Batterie ja dort keine einsammeln und gibt deshalb auch keine am Minuspol heraus.
Es ist allerdings tatsächlich so, dass die Batterie die Elektronen leicht schiebt. Schließt man an Ihren Minuspol einen Metallgegenstand an, so werden einige von ihnen auf diesen Gegenstand verschoben. Das sind dann allerdings so wenige, dass Du keinen Effekt beobachten oder messen könntest. Und ob es sich dann bei besagtem Gegenstand um eine Batterie oder etwas anderes handelt, ist dann auch egal!
Es kommen nur ganz wenige heraus, weil über den Pluspol eben keine wieder zurückkommen. Daher folgen den ersten wenigen keine nach.
(Der letzte Absatz ist sehr vereinfachend, in Wirklichkeit mußt Du hier mit einer Anordnung von Kapazitäten rechnen: Der Metallgegenstand bildet gegen den Pluspol einen Kondensator, der sich dann auflädt. die Kapazität ist winzig klein und die fließende Ladung daher ebenfalls.)
Immer wieder interessant, Deine Fragen!
Gruß, Michael