Multiswitch

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

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Multiswitch

Neuer Beitragvon mamabaer am Mittwoch 9. März 2005, 17:20

:?: Hallo Leute!
Vorgestern hat mein SAT - Multiswitch-Schalter „Orbit-Line AMS-580 A“ seinen Geist aufgegeben. Nach Rücksprache mit meiner Versicherung, wird bei mir ein neuer Schalter montiert, den defekten Schalter könnte ich behalten oder nach 3 Wochen entsorgen.
Es funkte in meinem Zentrum, … ich könnte ja mal hineingucken, …gesagt getan.
Um nicht zu lang zu werden - ich habe Folgendes festgestellt:
Zuleitung 230V über Glasrohrsicherung 5x20/0,125 A träge - zur Trafo Primärseite - Trafo Sekundärseite 20,5V bis zum Brückengleichrichter DC W06M (sonst konnte ich keinerlei Aufschrift sehen). Nach dem Gleichrichter befindet sich noch ein Elko rad. 3300 µF/35V/ +105 o C 16,5x31 mm - mit der Aufschrift „Tung“. Die Spannung, auf den Steck- oder Schleifkontakten, die zum eigentlichen Multiswitch-Schalter führen, ist 0 V, ich vermute deshalb funktioniert auch der Schalter nicht.
Weil ich nicht feststellen kann, welcher von beiden Teilen kaputt ist, möchte ich mir beide Teile besorgen und mache dabei gleichzeitig meine ersten Lötversuche. Ich finde aber im Internet (bei den Onlinefirmen) nirgends die oben erwähnten Komponenten.
Gefunden habe ich: einen Gleichrichter B40C1000R, Elko rad. 3300µF 16V/105? Sonst fand ich aber nur Elkos mit 2200 oder 4700µF mit der 35V Spannung und +105 Grad. Wo gibt es diese Komponenten? Wenn es aber diese Ersatzteile nicht mehr gibt, sagt mir bitte; was für einen Ersatzteil ich verwenden kann bzw. soll.
Herzlichen Dank im Voraus
Mitzi
mamabaer
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Neuer Beitragvon Stromus am Donnerstag 10. März 2005, 19:10

War der Kondensator aufgeblasen?

Ein größerer Elko tut der Sache sogar besser. Er war auf den Wert wegen Kosten oder auch wegen Stromstoß begrenzt, wobei das letztere eigentlich keine großartige Auswirkung hat (Trafo als Anpassungsglied dazwischen). 35V-Type sagt etwas über die Spannungsfestigkeit aus. Wenn mehr auch nur entgegenkommend!

Es gibt eine Möglichkeit herauszufinden, ob die Brücke hi ist. Die restliche Elektronik von der Versorgung abtrennen und statt dessen ein Widerstand von sagen wir 5kOhm zwischen "Fuß" der Brücke (Masse der Elektronik) und +Ausgang der Brücke einlöten. Darauf sollte eine pulsierende 100Hz-Gleichspannung zu messen sein. Wenn die Spannung Null ist oder nur 50Hz-Halbwellen aufweist, oder sogar die Wechselspannung zu sehen ist, dann ist das Fehlerbild eigentlich klar. Ansonsten ist die Brücke gut.
Stromus
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Neuer Beitragvon mamabaer am Freitag 11. März 2005, 08:09

Hallo Stromus,

Beim Kondensator war äußerlich nicht zu erkennen, er war nicht aufgeblasen. Gleich nach der Hausarbeit werde ich versuchen, nach deiner Anleitung, die Brücke zu testen. Ich besitze ein einfaches Multimeter- Meßgerät, daher kann ich nur die Spannung feststellen. Welches Gerät braucht man zum Frequenz messen? Nach dem durchgeführten Test melde ich mich wieder.
Vorerst herzlichen Dank
Mitzi
mamabaer
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Neuer Beitragvon Stromus am Freitag 11. März 2005, 09:23

Eigentlich Oszi. Aber man kann über Effektivwertberechnung reingehen.
Stromus
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Neuer Beitragvon mamabaer am Freitag 11. März 2005, 12:16

Hallo Stromus,

wie ich nach deiner Anweisung, den 5kOhm Widerstand einlöten wollte, sah ich bei der Lötstelle vom „– Pol“ (oder sagt man besser Masse dazu?) der Brücke, dass sie anders aussieht als die Übrigen. Aufgrund dessen entfernte ich das alte Zinn und lötete das Ganze (Brücke) neu. Jetzt hatte ich auf einmal Spannung auf den Schleifkontakten. Was ich mir nicht erklären kann, ist, vor der Brücke zeigt das Multimeter 21,2 V Wechselspannung und nach der Brücke und dem Elko habe ich 29,2 V Gleichspannung gemessen. Was mich verwundert, ist, dass die Spannung nach den beiden Bauteilen größer ist, als vor der Brücke und dem Elko.
Oder ist das im grünen Bereich und ich, mache mir umsonst meine Gedanken.
Stromus ich glaube die Effektivwertberechnung ist mir noch zu hoch.
Schöne Grüße
Mitzi
mamabaer
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Neuer Beitragvon Stromus am Freitag 11. März 2005, 13:23

Und genau die Effektivwertberechnung ist die Erklärung:

der Kondensator glättet die durch die Brücke gleichgerichtete Spannung. Anders gesagt, der Elko lädt sich auf den Spitzewert der Sinusspannung abzüglich zweier Diodenspannungen:

Spitzenwert genannt auch Scheitelwert = Effektivwert * Wurzel(2) = 21,2V * 1,41 = 30V

Das gilt nur für Sinus oder Cosinus Signalverläufe. Bei anderen Spannungsformen geht kein Weg an die allgemeine Formel (Integral) für Effektivwertberechnung vorbei.

Wenn Du jetzt eine "gute" Brücke hast, dann hast Du auf dem Elko eine Gleichspannung von 30V - (2 * Diodenspannung) = ca. 28V. Das ist aber wiederum ein Spitzenwert, denn abhängig von der Belastung hat diese Gleichspannung noch eine überlagerte Sinusspannung mit 100Hz darauf (in jedere Netzphase kommt ein Stromfluss durch den Vollweggleichrichter zustande)
Vorsicht: bei der Messung mit dem Multimeter werden diese Rippleanteile auf dieser Gleichspannung auch im Effektivwert ermittelt. Demnach ist das was der Multimeter "sieht" nicht etwa 28V sondern um den Effektivwert der überlagerten Ripplespannung weniger.

Wenn der Elko nicht belastet wird, dann lädt er sich auf die 28V auf und darüber hinaus etwas mehr, denn die Dioden haben keine steile Kennlinie sondern bringen ein Stromfluss auch etwas unterhalb der Diodenspannung. deshalb ist 29V durchaus denkbar.
Stromus
10520
 

Neuer Beitragvon mamabaer am Freitag 11. März 2005, 17:45

Hallo Stromus,

Die Effektivwertberechnung für Sinus und Cosinus ist ab heute eingeprägt.

Die Spannung von 29,2 V hat demnach seine Richtigkeit.

So, nun möchte ich dir, für deine kompetenten und ausführlichen Erklärungen, danke sagen.
Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft, wenn wieder wo der Schuh drückt, deine Zeit in Anspruch nehmen darf bzw. die der Moderatoren oder Teilnehmer in diesem Forum.
Herzliche Grüße
Mitzi
mamabaer
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