Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Grundlagen des elektrischen Stromes. Alle Fragen zu Elektronik und Elektro sind erwünscht.

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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon derguteweka am Donnerstag 31. Juli 2014, 19:17

Moin,


DerElektroNoob hat geschrieben:Bisher war es bei all meinen Experimenten so, dass sich die Komponenten einfach soviel Strom(stärke) "ziehen" wie sie benötigen.

Das ist auch haeufig der Fall. Ausnahmen sind z.B. LEDs (ohne Vorwiderstand) oder alle moeglichen Gas/Glimm/Bogen-entladungen. Die "freuen" sich ueber Konstantstromquellen und dann stellt sich die Spannung so ein, dasses passt. Aehnlich auch bei allen Roehren, die ein P oder ein U als "Vornamen" haben - die wollen eine Heizung mit einem eingepraegten Strom.

DerElektroNoob hat geschrieben:Dabei frag ich mich dann aber, was es denn dann überhaupt bringt ein Netzgerät zu haben, bei dem man auch die Ampere/Stromstärke einstellen kann. Wenn ich es auf 5A einstelle und meine Röhre ohnehin nur 150mA braucht und selbstständig zieht, ist es doch egal ob ich am Netzgerät 1,2,3 oder sonstwieviel Ampere einstelle!?


Der "Strom", den du am Netzteil einstellst, ist eher die Strombegrenzung, d.h. das Maximum, was das Netzteil "rausrueckt". Normale Labornetzteile gehen dann vom Spannungsquellen- in den Stromquellenmodus. D.h, wenn du an deinem Netzteil jetzt die Spannung auf 12V und Strombegrenzung auf 150mA eingestellt hast, dann kannst du dich so dusselig anstellen wie du willst; du wirst's damit nicht schaffen, die Roehrenheizung zu ueberlasten - egal ob du die Heizfaeden in Reihe oder parallel schaltest oder einzeln.
Stellst du dein Netzteil auf 12V und die Strombegrenzung auf 1,2 oder 3 Ampere, dann kannst du deine Roehrenheizung ueberlasten, wenn du sie "falsch" anschliesst....

Gruss
WK
derguteweka
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon anders am Freitag 1. August 2014, 01:08

Und dank Dir kann ich sie heut Abend dann also auch mit meinem 1.5A Netzgerät beruhigt testen.
Wie willst du das denn machen, wenn du das Datenblatt der Röhre nicht hast oder nicht verstehst?

Hättest du es, dann wäre dir bestimmt aufgefallen, dass dort zwei Heizfäden eingezeichnet sind.
Einer von 4 nach 9 und der Andere von 5 nach 9.
Du kannst auch nur ein System der Röhre heizen und benutzen, indem du z.B. 6,3V 150mA zwischen 4 und 9 anlegst. Allerdings ist das nicht üblich.

Üblich ist bei dieser Röhre der Betrieb mit 6,3V, weil sie gewöhnlich zusammen mit anderen E-Röhre wie z.B. EL84 gebraucht wird, und das E für die Heizspannung von 6,3V steht.
anders
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon BernhardS am Samstag 2. August 2014, 12:08

DerElektroNoob hat geschrieben:Dabei frag ich mich dann aber, was es denn dann überhaupt bringt ein Netzgerät zu haben, bei dem man auch die Ampere/Stromstärke einstellen kann.

Der Appetit kommt beim Essen. Es gibt unendlich viele Fälle in denen das nützlich ist.
Zum Beispiel kannst Du sehr viele Bauteile testen, indem Du die Strombegrenzung ganz runter drehst. Das Teil anklemmen und die Spannung langsam hochdrehen. Irgendwann leuchtet die LED von der Strombegrenzung auf und man liest die Spannung ab.
So kann man LED´s, Dioden und Zenerdioden schnell testen. Auch ein Transistor ist schnell vorsortiert: Intern sind das zwei Dioden BC und BE, wobei die BE eine Zenerdiode ist.
IC´s haben intern meist eine Schutzdiode für die Versorgungsspannung. Wenn Du eine Schaltung anschließt und die Spannung steigt mit Strombegrenzung nicht über 0.8V, so ist irgendwas verkehrt angeschlossen oder ein Bauteil falsch eingelötet.
Besonders nützlich bei Akkus. Die wollen mit Strombegrenzung geladen werden. Nicht zu reden von Lithiumakkus, bei denen die Schutzschaltung ausgelöst wurde und das reguläre Ladegerät das Laden verweigert. Und so weiter.

Bernhard
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon DerElektroNoob am Freitag 12. September 2014, 01:26

anders hat geschrieben:
Und dank Dir kann ich sie heut Abend dann also auch mit meinem 1.5A Netzgerät beruhigt testen.
Wie willst du das denn machen, wenn du das Datenblatt der Röhre nicht hast oder nicht verstehst?

Hättest du es, dann wäre dir bestimmt aufgefallen, dass dort zwei Heizfäden eingezeichnet sind.
Einer von 4 nach 9 und der Andere von 5 nach 9.
Du kannst auch nur ein System der Röhre heizen und benutzen, indem du z.B. 6,3V 150mA zwischen 4 und 9 anlegst. Allerdings ist das nicht üblich.

Üblich ist bei dieser Röhre der Betrieb mit 6,3V, weil sie gewöhnlich zusammen mit anderen E-Röhre wie z.B. EL84 gebraucht wird, und das E für die Heizspannung von 6,3V steht.


Doch das Datenblatt der Röhre hab ich verstanden. Ich kann problemlos 12V durch Pin 4 und 5 jagen. und die Röhre glüht schön vor sich hin und wird nur ein klein wenig warm. Wenn ich das selbe mit meiner EL84 ausprobiere, verbrenn ich mir beim anfassen buchstäblich die Finger. Richtig heiss das Ding.
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon anders am Freitag 12. September 2014, 01:40

Wenn ich das selbe mit meiner EL84 ausprobiere, verbrenn ich mir beim anfassen buchstäblich die Finger.
So machst du sie ja auch kaputt, bzw. hast sie schon in die ewigen Jagdgründe befördert.
Die EL84, -und fast alle anderen Röhren, die mit E anfangen-, möchte da nämlich nur 6,3V haben.
Das E steht nämlich für "Heizspannung = 6,3V".
Die ECC sind da keine Ausnahme, aber sie haben zwei Heizer für 6,3V, die, um Pins zu sparen, einen Anschluß gemeinsam haben.
Dadurch kann man sie wahlweise für den Betrieb mit 6,3V oder 12,6V beschalten.
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon derguteweka am Freitag 12. September 2014, 20:07

Moin,

DerElektroNoob hat geschrieben:Richtig heiss das Ding.

Ich hoff' mal, dass anders mit seiner Vermutung falsch liegt, und du die EL84 nur mit 6.3V heizt. Auch dann wird die natuerlich waermer als eine ECC81 - die EL84 hat ja die so ungefaehr die 2.5fache Heizleistung. Aber noch viel groesser wird der Unterschied in der Waermeentwicklung zwischen den Trioden und der Pentode, wenn auch noch Anoden (und Gitter2)-stroeme im normalen Betrieb dazukommen.
Hier http://www.plasmatweeter.de/plasma.htm ziemlich unten auf der Seite ist ein Photo einer Roehre, die mal richtig warm wurde...

Gruss
WK
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon DerElektroNoob am Freitag 12. September 2014, 22:30

Hallo.

Ja, da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Die ECC81 hab ich per Krokodilklemme an Pin 4 und 5 angeschlossen und 12V durchlaufen lassen. Das ist laut Datenblatt möglich.
Bei der EL84 hab ich die Krokodilklemmen auch an den Pins 4 und 5 angeklemmt, allerdings nur mit 6Volt.

Das ist doch korrekt so, oder?
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon anders am Samstag 13. September 2014, 11:30

Hier http://www.plasmatweeter.de/plasma.htm ziemlich unten auf der Seite ist ein Photo einer Roehre, die mal richtig warm wurde...
So etwas geht aber nicht lange gut, und auch für den Betrieb mit glühender Anode, der darüber gezeigt wird, ist die PL519 nicht gemacht.
Hauptsächliches Problem dabei ist die Rückheizung der Kathode durch das glühende Anodenblech.
Durch die dadurch auftretende Übertemperatur wird die Oxidkathode ziemlich stark geschädigt und die Nutzungsdauer sinkt dramatisch.

Den gleichen schädlichen Effekt kann man auch haben, wenn man mit viel zu hoher Heizleistung stocht. Ich weiß es, weil ich das mal bei einem Gitarrenverstärker mit 4x PL81 falsch berechnet habe. :roll:
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Re: Netzgerät, Stromstärke und Kurzschluss

Neuer Beitragvon derguteweka am Samstag 13. September 2014, 13:25

Moin,

DerElektroNoob hat geschrieben:Das ist doch korrekt so, oder?

Jepp!

Gruss
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